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War’s das? Aubameyang (l.) und Tuchel stehen vor einem Wechsel.

© dpa

DFB-Pokalfinale: Das vielleicht letzte Spiel von Tuchel und Aubameyang für den BVB

Trainer Thomas Tuchel und Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang stehen vor dem Abschied bei Borussia Dortmund.

Die Frage bezog sich nur auf das Ende dieser ereignisreichen Dortmunder Saison, Thomas Tuchels Antwort könnte man aber auch auf einer höheren Ebene verstehen. „Der Pokalsieg wäre ein ganz besonderer Schlusspunkt“, sagte Tuchel vor dem Endspiel des DFB-Pokals am Samstag. Momentan deutet vieles darauf hin, dass das Finale gegen Eintracht Frankfurt auch der Schlusspunkt von Tuchels vor zwei Jahren begonnener Amtszeit als Trainer von Borussia Dortmund sein wird.

Das Verhältnis zwischen Tuchel und der BVB-Führung um Hans-Joachim Watzke gilt schon lange als schwierig. Eine Verlängerung des bis 2018 datierten Vertrages ist unwahrscheinlich. Seit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus am 11. April und dem damit verbundenen Dissens zwischen Watzke und Tuchel sieht es viel mehr nach einer vorzeitigen Trennung in diesem Sommer aus. Tuchel will seinen Vertrag nach eigenem Bekunden erfüllen. „Das steht außer Frage“, sagte er vor wenigen Tagen. Ob sich dahinter die Wahrheit oder nur Taktiererei verbirgt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Denn zu seiner persönlichen Situation äußert sich Tuchel darüber hinaus nicht. „Das spielt momentan alles keine Rolle“, sagte der Trainer, der volle Konzentration auf das Pokalfinale fordert. „Alle Gedanken von allen bei Borussia Dortmund gelten dem Spiel“, versicherte der Trainer.

Sportlich ist Tuchel nichts vorzuwerfen. Seine junge Mannschaft hat sich als Tabellendritter erneut direkt für die Champions League qualifiziert, ist dort unter extremen Bedingungen im Viertelfinale an Monaco gescheitert und könnte nach fünf Jahren endlich wieder einen Titel holen. „Letztes Jahr war es unser Ziel, ins Finale zu kommen“, sagte Tuchel. „In dieser Saison wollten wir nach Berlin, um dort zu gewinnen.“ Nach drei Finalniederlagen in Folge soll nun endlich der vierte Pokalsieg her, zumal der BVB im Gegensatz zu den vergangenen drei Endspielen gegen Bayern und Wolfsburg dieses Mal klarer Favorit ist.

China lockt

Selbst ein Sieg über Frankfurt kann die zerrüttete Beziehung zwischen Tuchel und Watzke aber wohl nicht mehr retten. Obwohl die Vereinsführung noch immer von einem ergebnisoffenen Gespräch mit Tuchel in den Tagen nach dem Finale spricht, stehen die Zeichen auf Trennung. Tuchel wirkte am Freitag dennoch erstaunlich gelassen. „Ich spüre eine große Ruhe“, sagte der Trainer.

Medienberichte über sein angeblich angespanntes Verhältnis zu Teilen der Mannschaft weist Tuchel zurück. „Die schwierigen Ereignisse haben für viel Klebstoff gesorgt – auch zwischen den Spielern und mir. Es wäre ansonsten auch nicht möglich, solche Leistungen zu erbringen“, sagte er mit Verweis auf den Anschlag am 11. April.

Auch bei Torschützenkönig Pierre- Emerick Aubameyang zeichnet sich ein nahender Abschied ab. Hartnäckig halten sich Gerüchte, wonach der Gabuner vor einem Wechsel stehen soll. Das lukrativste Angebot kam dem Vernehmen nach vom chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian, der angeblich mit einem Netto-Jahresgehalt von 25 Millionen Euro lockt.

Insider gehen jedoch davon aus, dass sich der 27-Jährige mehr für die Angebote von Paris Saint-Germain oder seines einstigen Klubs AC Mailand interessiert. Laut „Bild“ hat er die Vereinsführung bereits über seinen Wechselwunsch informiert. Bei einer Offerte über 70 Millionen Euro könnten Watzke und BVB- Sportdirektor Michael Zorc schwach werden und den vertraglich bis 2020 an die Borussia gebundenen Aubameyang ziehen lassen. „Ich werde mit dem Klub sprechen und eine Entscheidung treffen“, sagte Aubameyang am vergangenen Wochenende. Vorher will er nach drei Finalniederlagen aber erstmals den DFB-Pokal gewinnen. Auch für Aubameyang wäre es ein ganz besonderer Schlusspunk. (mit dpa)

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