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Theo Zwanziger

© dpa

DFB: Trotz Amerell: Zwanziger will weitermachen

Im Deutschen Fußball-Bund verdichten sich die Hinweise, dass Theo Zwanziger Präsident des Verbandes bleibt.

Berlin - Wichtige DFB-Funktionäre, die ungenannt bleiben möchten, nannten es wahrscheinlich, dass der 65-Jährige am Freitag seine erneute Kandidatur mitteilen werde. Vor der für diesen Tag angesetzten DFB-Präsidiumssitzung wolle sich Zwanziger nicht öffentlich äußern, sagte sein Sprecher Stephan Brause. Zuletzt hatte Zwanziger über seinen Rückzug nachgedacht und öffentlich von Amtsmüdigkeit gesprochen.

Brisanz erhält die Sitzung aber durch den sich anbahnenden juristischen Streit zwischen dem DFB und dem zurückgetretenen einstigen Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell. Dessen Anwalt setzt dem Verband eine Frist bis zum kommenden Montag, um Schadenersatzansprüche Amerells anzuerkennen. Notfalls wird eine Klage gegen den DFB angedroht. Amerell war von mehreren Schiedsrichtern der Nötigung im Amt bezichtigt worden, hatte dies aber bestritten. Die Affäre uferte zur öffentlichen Schlammschlacht mit sexuellen Details aus, in deren Verlauf auch die Glaubwürdigkeit des Belastungszeugen, des jungen Schiedsrichters Michael Kempter, erschüttert wurde. Zwanziger hatte sich frühzeitig auf Kempters Seite gestellt. In einem 21 Seiten langen Schreiben von Amerells Anwalt an die DFB-Präsidiumsmitglieder, das dem Tagesspiegel vorliegt, werden erneut Widersprüche Kempters sowie Details aus dessen Intimleben ausgebreitet. Der DFB reagierte zurückhaltend. „Wenn wir uns das angeschaut haben, werden wir entscheiden, ob und wie wir reagieren“, sagte DFB-Sprecher Ralf Köttker.

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