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Auch im Kampf um den EHF-Pokal haben die Füchse noch Chancen. Hier setzt Bartlomiej Jaszka zum Sprungwurf gegen die Franzosen Benjamin Gille (l), Kevynn Nyokas (zweiter von rechts) und Guillaume Gille (r) an.

© dpa

DHB-Pokalturnier: Füchse spielen für die Galerie

Die Füchse Berlin wollen unbedingt ins Finalturnier des DHB-Pokals – dafür müssen sie am Mittwochabend Lemgo schlagen. Ein Sieg im DHB-Pokal fehlt dem Team noch.

Ein wenig Weißraum haben sie vorsorglich noch übrig gelassen in ihrer neuen Heimstätte. Seit der Eröffnung des Vereinszentrums „Füchsetown“ im Sommer 2013 säumen Großaufnahmen die Hallenflure in Hohenschönhausen, sie zeigen Großereignisse aus der jüngeren Vereinsgeschichte des Berliner Handball-Bundesligisten: den Einzug ins Halbfinale der Champions League, den Sieg gegen Barcelona in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof und natürlich auch die zahlreichen Erfolge der Nachwuchsteams. Alles schön und gut und wirklich nett hergerichtet. Andererseits hätten die Verantwortlichen sicher nichts dagegen, wenn sich bald noch ein paar neue Motive dazugesellen würden.

"Für dieses Spiel müssen sie an Grenzen gehen"

Am Mittwoch besitzen die Füchse Berlin die Gelegenheit, besagte Galerie zu erweitern. Im Heimspiel gegen den TBV Lemgo (20.15 Uhr, Max-Schmeling-Halle, live bei Sport1) können sie sich erstmalig für das Finalturnier um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) qualifizieren, das am 12. und 13. April in Hamburg stattfindet. „Mit unseren vielen Verletzten sind wir zwar in einer schwierigen Situation, die wir in dieser Form auch noch nicht erlebt haben“, sagt Manager Bob Hanning, „aber für dieses Spiel müssen noch einmal alle an ihre Grenzen gehen, da müssen wir gewinnen – egal wie.“ Die Aussichten sind nämlich in vielerlei Hinsicht verlockend.

Seriensieger der vergangenen Jahre bereits ausgeschieden

Wenngleich die Mannschaft im vergangenen Jahr personell stark verändert wurde, haben die Übriggebliebenen die Bilder von der bisher einzigen Teilnahme des Klubs an einem Finalturnier im Hinterkopf gespeichert. Im Juni 2013 scheiterten die Füchse beim Final Four in Köln zwar im Halbfinale am späteren Champions-League-Sieger THW Kiel, „trotzdem war das ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt Hanning. „Die Stimmung, die Halle, die Fans, der Modus mit zwei K.-o.-Spielen an zwei Tagen – für solche Turniere lohnt es sich, alle Kräfte zu mobilisieren.“ Zumal die Chancen in Hamburg bei einem Sieg im Viertelfinale so groß sind wie seit langem nicht mehr. Mit Kiel und dem HSV Hamburg sind die Seriensieger der vergangenen acht Jahre frühzeitig ausgeschieden. Zuletzt waren die Füchse im Pokalwettbewerb noch selbst regelmäßig am THW gescheitert, in dieser Spielzeit wurden ihnen dagegen mit den Zweitligisten Friesenheim, Hildesheim und dem Bundesliga-Achten Lemgo lösbare Aufgaben zugelost. „Da ist der Losfee ausnahmsweise ein gravierender Fehler unterlaufen“, sagt Hanning im Scherz, „diesen Umstand wollen wir nutzen.“

Teilnahme am Kampf um EHF-Pokal noch möglich

Der Manager hat nämlich längst das ganz große Bild im Kopf. Mit einem Erfolg am Mittwoch können sich die Füchse die Chance bewahren, binnen weniger Wochen gleich zwei Finalturniere zu spielen. Neben jenem von Hamburg und dem Minimalziel fünfter Tabellenplatz in der Bundesliga steht in der Saison 2013/14 vor allem eine Mission auf der Agenda: die Teilnahme am Finalturnier um den EHF-Pokal, das am Wochenende 17. und 18. Mai in der heimischen Max-Schmeling-Halle ausgetragen wird. Nach zwei Siegen zum Auftakt und einem Remis beim rumänischen Vertreter Constanta am Sonntag hat der Gruppenerste aus Berlin den Jahresplan bislang vorbildlich erfüllt. „Ich bin deshalb auch gar nicht böse, dass wir vermeintlich leichte Bundesliga-Spiele wie das in Minden verloren haben“, sagt Hanning, „man muss immer die Gesamtsituation sehen.“

Im linken Rückraum fehlen die Kräfte

Die ist zumindest für Trainer Dagur Sigurdsson kompliziert. Nach dem Europapokalspiel kehrte die Mannschaft erst am Montag nach Berlin zurück, eine Vorbereitung auf Lemgo war kaum zu gewährleisten. Mit Sven-Sören Christophersen, Pavel Horak und Paul Drux fehlen ihm zudem sämtliche Kräfte für die Position im linken Rückraum. „Da müssen wir jetzt irgendwie durch“, sagt Hanning, „bis April sollten die Spieler dann alle wieder fit sein.“ Der Weißraum in der Vereinsgalerie will schließlich gefüllt werden.

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