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Sport: Dicht am Mann

Herthas Manager: Wir kommen dem Ziel immer näher

Berlin. Die Tage vor dem Jahreswechsel sind die Tage der guten Hoffnung. So äußerte sich jetzt der ausgewiesene Fußballfachmann Rudi Völler folgendermaßen über Hertha BSC. „Sicherlich hätte ich die Berliner nicht so weit unten erwartet“, sagte Völler, „aber ich glaube, dass Hertha in der Rückrunde da unten rauskommt.“

Vielleicht hat sich der Teamchef der deutschen Nationalmannschaft schon einmal in der Branche umgehört, mit welchem Trainerkollegen die Berliner die Rückrunde planen, um zu diesem fast schon euphorischen Ausblick zu gelangen. Die Herren Kurt Jara oder Werner Lorant werden’s schon mal nicht, das ist aus der Berliner Führungsetage zu hören. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn das Ausschlussverfahren ist wohl beendet. Nur noch zwei Kandidaten sollen eine Rolle in den Überlegungen spielen. Der eine heißt Ralf Rangnick und ist Teil eines längerfristig angelegten Konzeptes. Bei Rangnick deutet sich jedoch an, dass er nicht so leicht aus seinem bis 2005 datierten Vertrag in Hannover herauszuholen ist. Immer mehr zeichnet sich ab, dass Hertha deshalb auf das zweite Modell zurückgreifen wird. Demnach soll ein Retter auf Zeit kommen, einer, der die Mannschaft für ein halbes Jahr trainieren, vor dem Abstieg bewahren und im Sommer wieder Platz machen soll. Der Name des Kandidaten ist bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Hertha ist auf der Suche nach einem Typen vom Kaliber Hans Meyer oder Hermann Gerland. Letzterer ist derzeit Trainer der Amateure von Bayern München, würde aber keine Freigabe vom Arbeitgeber erhalten und ist nach Tagesspiegel-Informationen nicht an der Aufgabe interessiert.

Derweil wehrt sich Herthas Manager Dieter Hoeneß gegen den Vorwurf, die Berliner würden schon verzweifelt sein, weil der Markt nichts hergibt. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Hoeneß, „wir arbeiten zielgerichtet, und wir kommen dem Ziel immer näher.“ Erfreut hat Hoeneß auf Aussagen des stellvertretenden Kapitäns Pal Dardai reagiert, der im Tagesspiegel bekannt gab, auf einen Teil seiner Bezüge zu verzichten, um sie erst bei Klassenerhalt ausgezahlt zu bekommen. Mehr Kollegen hätten sich nicht gemeldet, aber das sei „verständlich“, die Spieler befinden sich bis 3. Januar im Urlaub. „Ich jedenfalls verzichte auch auf einen Teil meines Gehaltes“, sagte Hoeneß und machte sich wieder daran, den noch unbekannten Wunschtrainer Herthas zu überreden.

André Görke

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