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Sport: Die Angst vor Platz eins

Warum die Eisbären nicht Erster sein müssen

Berlin - Sechs Spieltage sind es noch. Dann beginnt bei den Klubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die noch spielen dürfen und müssen, die Phase, in der über Erfolg und Misserfolg der Saison entschieden wird. Nun zählen die Berliner Eisbären schon jetzt zu der Kategorie von Teams, die in den Play-offs spielen dürfen, und nicht zu den beiden Mannschaften, die in der ungeliebten Play-down-Runde den Absteiger ausspielen müssen. Ob die Eisbären im Kampf um den Titel eine so komfortable Ausgangsposition haben werden wie in den beiden Vorjahren, ist aber fraglich. Da starteten die Berliner jeweils als Hauptrundenerster in die Play-offs. Doch Tabellenführer waren die Berliner diese Saison noch nicht – immer dann, wenn sie Platz eins nahe rücken, verlieren sie.

Nach dem 2:3 nach Penaltyschießen am Donnerstag bei den Nürnberg Ice Tigers ist dieser Schluss zulässig. Statt mit Tabellenführer Frankfurt gleichzuziehen, haben die Berliner nun wieder Rückstand auf die Hessen. Auch weil die Eisbären zurzeit zu durchwachsene Darbietungen zeigen. „Wir haben hervorragend angefangen“, sagte Pierre Pagé. Aber nach dem guten ersten Drittel habe sich seine Mannschaft wieder einmal eine „mentale Auszeit“ gegönnt, findet der Trainer.

„Manchmal haben meine Spieler wohl zu viel Selbstvertrauen“, sagt Pagé. „Dann verlieren sie eben auch mal gegen ein Team wie Hannover.“ Das Gute sei aber, ist Pagé sich sicher, dass sich sein Team „in den Play-offs noch deutlich steigern wird“. Die Tabellenführung sei daher auch nicht unbedingt das Ziel. Verständlich: Zweimal gingen die Eisbären zuletzt als Hauptrundenerster in die Play-offs, zu Titeln verhalf ihnen dieser Vorteil allerdings nicht. „Das spielt in den Köpfen meiner Spieler eine Rolle“, sagt Pagé. Und vielleicht ist es für die Berliner daher gar nicht mal so schlecht, wenn sie ihren dritten Anlauf auf den Meistertitel diesmal nicht von der Pole Position starten.

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