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Sport: Die Bande wird erwachsen

Der VfB Stuttgart beeindruckt mit Effizienz und Abwehrstärke

Mönchengladbach. Es geht wieder los. Sobald die Fußballer vom VfB Stuttgart irgendwo im Land erfolgreich ihrem Beruf nachgehen, wie soeben beim 1:0 auf dem Bökelberg, dann stehen in den Zeitungen die Überschriften von den „jungen Wilden“, von der unkontrollierbaren Rasselbande, der nichts und niemand heilig ist. Der VfB Stuttgart: Im Bild der Öffentlichkeit ist das eine unwiderstehliche Truppe, getränkt von Siegeslust und gesegnet mit vielen guten deutschen Fußballern.

Das Bild stimmt – auf den ersten Blick. Beim Spiel in Mönchengladbach standen fünf deutsche Hoffnungsträger in der Stuttgarter Startelf, unter ihnen Timo Hildebrand (24), Andreas Hinkel (21) und Kevin Kuranyi (21). Und was ist mit der Rasselbande? Die ist erwachsener geworden. Kühl, unaufgeregt und effizient knüpfen die Vizemeister an ihre Erfolge aus der vergangenen Saison an. In Zahlen liest sich das so: drei Spiele, sieben Punkte, zwei Auswärtssiege, Platz fünf. Vor allem aber: kein Gegentor.

Für alle Ungläubigen hat Christian Hochstätter jetzt die Verhältnisse gerade gerückt. „Der VfB ist keine Boygroup“, sagte Gladbachs Sportdirektor. „Wir haben gegen eine Klassemannschaft verloren.“ Stuttgart werde noch lange oben stehen. Felix Magath hört das gern, auch wenn der Erfolg seines Teams derzeit eher durch schmucklosen Fußball zustande kommt. „Wir haben nicht schön gespielt“, zog der VfB-Coach ein ehrliches Fazit. „Aber für unsere Leistungen müssen wir uns auch nicht schämen.“

Das liegt vor allem an der Abwehr, die am Bökelberg spielerische Auszeiten von Leistungsträgern im Mittelfeld (Vranjes) und im Sturm (Kuranyi, allerdings leistete er gute Vorarbeit zu Cacaus Siegestor in der 33. Minute) wettmacht. Marcelo Jose Bordon und Fernando Meira stehen fest in der Innenverteidigung und verschieben die Räume mit ihren Nebenmännern Andreas Hinkel und Heiko Gerber so geschickt, dass für Gladbachs Stürmer Joonas Kolkka nach dem Rückstand der Arbeitstag gelaufen war: „Stuttgart musste nur noch sein Spielchen runterspielen. Und gegen solche Verteidiger macht das keinen großen Spaß.“ Und was sagen die Gelobten? Sie bleiben bescheiden. „Wir sind hinten inzwischen ein eingespieltes Team“, meinte Verteidiger Hinkel. Und Torwart Timo Hildebrand staunte: „Ich habe mich selbst gewundert, wie wenig ich rufen musste.“ Seit 375 Minuten ist er in der Liga ohne Gegentor.

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