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Sport: Die Beamten suchen im "Fall Baumann" nach anonymem Informanten

Auf der Suche nach einem anonymen Informanten im "Dopingfall Baumann" ist die Polizei an die Öffentlichkeit gegangen. Auf ihrer Internet-Seite bitten die baden-württembergischen Ermittler den Briefschreiber, Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Tübingen oder der Polizei aufzunehmen.

Auf der Suche nach einem anonymen Informanten im "Dopingfall Baumann" ist die Polizei an die Öffentlichkeit gegangen. Auf ihrer Internet-Seite bitten die baden-württembergischen Ermittler den Briefschreiber, Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Tübingen oder der Polizei aufzunehmen. "Nach der derzeitigen Bewertung gehen wir davon aus, dass sie uns durch ihre Informationen weiterhelfen können", heißt es. Die Hinweise, die der Unbekannte vor Wochen in einem Brief gegeben habe, würden ernst genommen. Per Mausklick kann die Mitteilung abgerufen werden (www.polizei-bw.de).

Der 34-jährige Dieter Baumann ist wegen zweier positiver Dopingkontrollen vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) suspendiert. Im Urin des 5000-m-Olympiasieger von 1992 waren jeweils zu hohe Nandrolon-Werte nachgewiesen worden. Baumann hatte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung erstattet, nachdem in seinem Haus zwei mit dem Nandrolon-Vorläufer 19-Norandrostendion versetzte Zahnpasta-Tuben als mögliche Quelle für die positiven Kontrollen gefunden wurde.

Der Brief war kurz nach Bekanntwerden der Ermittlungen im Großraum Berlin aufgegeben worden. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bezeichnet der anonyme Schreiber "einen früheren DDR-Trainer als Drahtzieher der Aktion".

Derweil hält die Anti-Doping-Kommission (ADK) des Deutschen Sportbundes vorerst weiter an ihrer Entscheidung fest, dass das Kölner Dopingkontroll-Labor von Wilhelm Schänzer keine Trainingskontrollen bei deutschen Leichtathleten vornehmen darf. "Es besteht aber berechtigter Optimismus, dass sich die beiden Streitparteien DLV und Schänzer in absehbarer Zeit einigen", erklärte der ADK-Vorsitzende Ulrich Haas nach einer Sitzung der Kommission, zu der auch Schänzer geladen war. Laut Haas könne die Entscheidung erst zurückgenommen werden, wenn sich der DLV und Schänzer in einer gemeinsamen Erklärung über eine künftige vertrauensvolle Zusammenarbeit verständigt haben.

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