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Sport: Die Kasse so leer

Von Hartmut Moheit Nürburgring. Selten war Heinz-Harald Frentzen vor einem Formel-1-Training derart gespannt wie vor dem ersten Training zum Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring.

Von Hartmut Moheit

Nürburgring. Selten war Heinz-Harald Frentzen vor einem Formel-1-Training derart gespannt wie vor dem ersten Training zum Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring. „Ich habe die neue Mercedes-Arena vorher nur auf dem Papier gesehen. Auf die erste Fahrt durch die Kurven-Kombination freue ich mich schon“, sagte der 35-Jährige.

Die Freude war angesichts der Tatsache verständlich, dass Frentzen zuletzt nur geradeaus fuhr, weil das Budget seines Arrows-Teams keine Fahrt auf einem richtigen Kurs sondern nur ein Hin-und-her-Rasen auf einem Flugplatz in Mittelengland zuließ.

Die einzig gute Nachricht ist, dass Arrows überhaupt noch am Start ist. Jedes Rennen kann das letzte sein, obwohl mit Red Bull ein Sponsor bald für etwas Kleingeld sorgen soll. Das müsste jedoch schnell kommen, denn Arrows und auch Minardi stehen kurz vor dem finanziellen Aus. Kein Wunder, dass die Teamchefs Tom Walkinshaw und Paul Stoddard scharf auf die 12 Millionen Dollar TV- Gelder der letzten Saison sind, die für das bankrotte Prost-Team vorgesehen waren. Damit rückt Minardi in dessen Position auf, und hat, so sieht man es zumindest dort, Anspruch auf das Geld. Arrows-Chef Walkinshaw verlangt dagegen die Aufteilung der Summe unter allen Teams. Eine Sitzung aller Teamchefs am vergangenen Donnerstag hatte jedoch keine Einigung gebracht.

Dabei würde jede Million den Fortbestand von Arrows und Frentzen sichern, dessen eigene Karriere von der Entwicklung seines Teams abhängt. Nicht mal sein Gehalt ist gesichert. Dabei fühlt sich Frentzen in der Form seines Lebens. „Es ist ja in der Formel 1 nicht wie beim Wein, der mit dem Alter immer besser wird“, sagt er. „Aber immerhin habe ich keinen Tennisarm und kein Meniskusproblem.“ Es dürften aber eher seine zuletzt starken Leistungen sein, die dafür sorgen, dass „es einige Angebote“ gibt, wie der 35-Jährige sagt. Dennoch setzt er voll auf Arrows, obwohl er für sein Vertrauen von Prost vorher enttäuscht wurde. Schon vor der Saison war klar, dass es auch bei Arrows finanzielle Probleme geben würde. Es gab aber nur eine Alternative: Minardi.

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