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Sport: Die Klasse des Kapitäns

Robert Ide über den Wert von Michael Ballack

Eine große Sehnsucht klingt schon durch bei den allwöchentlichen Genesungsdepeschen des Deutschen Fußball-Bundes in Richtung des dauerverletzten Michael Ballack. Bald wird der Kapitän wieder gesund, ganz bald, teilt der DFB regelmäßig mit. Das mutet ein wenig seltsam an, hat doch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Qualifikation zur Europameisterschaft ohne ihren Kapitän zuwege gebracht – noch frühzeitiger und noch glanzvoller als Qualifikationen mit ihm. Es stellt sich also die Frage: Ist die große Sehnsucht nach Ballack übertrieben? Die Antwort: nein.

Michael Ballack wird bei der Mission EM-Titel 2008 die entscheidende Rolle im deutschen Team spielen, er wird sie spielen müssen. Denn bei einer EM ist das Feld bei weitem hochklassiger als in einer Qualifikationsgruppe, auch hochklassiger als bei einer WM. Hinzu kommt diesmal ein etwas verquerer Auslosungsmodus, der dem Favoriten Deutschland schon in der Vorrunde die Mitfavoriten Italien und Frankreich als Gegner bescheren kann. Gut möglich also, dass das Eröffnungsspiel verloren geht. In einer solchen Drucksituation werden jene Eigenschaften benötigt, die Ballack auf und rund um das Spielfeld stets gezeigt hat: Erfahrung, Qualität, Führungskraft. Bundestrainer Joachim Löw betont gern, dass er für solche Fälle erfahrene, hochklassige Spieler benötigt.

Die große Sehnsucht der Nationalmannschaft nach ihrem Kapitän hat trotz der hervorragenden Darbietungen ohne sein Zutun einen guten Grund. Es ist die Frage: Welcher Nationalspieler könnte erfahrener und hochklassiger sein als Michael Ballack? Die Antwort: keiner.

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