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Sport: Die Konkurrenz ist außer Sicht Deutsche Biathletinnen dominieren die Szene

Der Schritt aus der warmen Kabine hinaus ins Oberhofer Winterwetter fiel der versammelten Biathlon-Elite der Frauen gestern Mittag besonders schwer. Auch Magdalena Neuner erschrak ordentlich, als sie ihre Nase vor dem Sprintwettbewerb in das wilde Schneegestöber am Rennsteig steckte.

Der Schritt aus der warmen Kabine hinaus ins Oberhofer Winterwetter fiel der versammelten Biathlon-Elite der Frauen gestern Mittag besonders schwer. Auch Magdalena Neuner erschrak ordentlich, als sie ihre Nase vor dem Sprintwettbewerb in das wilde Schneegestöber am Rennsteig steckte. Ein heftiger Wind blies außerdem, also spielte Deutschlands Sportlerin des Jahres die Schicksalsergebene und machte sich an ihr – vor allem am Schießstand problematisches – Tagewerk. „Ich dachte mir einfach: Schieß’, die anderen machen auch Fehler.“

Die 20-Jährige hatte wieder einmal alle verblüfft. Nicht mit ihrer Zielgenauigkeit bei den beiden Schießprüfungen, sondern mit ihrer sagenhaften Geschwindigkeit auf der Strecke. Diesmal war sie mit 10,7 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Tora Berger und hinter der Russin Swetlana Sleptsowa am Ende Dritte. Und das, obwohl sie von zehn Schüssen vier daneben setzte und deshalb 600 Extra-Meter zurücklegen musste. Wie so etwas geht? „Ja, keine Ahnung“, sagte die junge Frau und hob dabei etwas hilflos die Schultern. Die Norwegerin Berger fand das Rennen von Neuner, deren reine Laufzeit eineinhalb Minuten schneller war als ihre eigene, schlichtweg „unglaublich. Wenn Magdalena jetzt auch noch besser schießt, wird es ganz schwer, sie überhaupt noch zu schlagen.“ Dabei ist die überschaubare Konkurrenz aus den anderen Nationen im Lager der deutschen Biathletinnen seit deren Erfolgsrausch im letzten Winter generell ein Thema. Kati Wilhelm, gestern Fünfte, ärgerte der fehlende Druck derart, dass sie nun froh darüber ist, dass das Gewinnen in diesem Jahr wieder ein wenig schwieriger geworden ist: „Denn es stört mich in meiner sportlichen Ehre, wenn ich keine richtige Konkurrenz habe.“

Probleme mit mangelnder Konkurrenz haben die deutschen Männer zurzeit nicht. Im Sprint der Männer schaffte Michael Greis gestern in Oberhof mit Platz vier sein bestes Saisonresultat. Dem fehlerfrei schießenden Polen Tomasz Sikora gelang bei aufziehendem Nebel der Sieg.

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