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Sport: Die mit dem schnellsten Mundwerk Vor dem 100-Meter-Lauf tönen die Favoriten

Vor vier Jahren noch war Asafa Powell nur ein ganz passabler Fußballspieler. Er schoss viele Tore, vor allem aber war er schnell.

Vor vier Jahren noch war Asafa Powell nur ein ganz passabler Fußballspieler. Er schoss viele Tore, vor allem aber war er schnell. Dann liefen die Olympischen Spiele in Sydney, Powell verfolgte zu Hause in Jamaika auf dem Bildschirm, wie sich sein größerer Bruder Donovan mit der jamaikanischen 4 x 100-m-Staffel schlug. Kurz darauf beschloss er, ebenfalls Sprinter zu werden. Jetzt, vier Jahre später, kann es sein, dass der frühere Hobby-Fußballer 100-m-Olympiasieger wird. Powell lief in diesem Jahr schon 9,91 Sekunden, er liegt damit auf dem zweiten Platz der Jahres-Weltrangliste, und wie sich das gehört in der Sprinterszene, tönt er schon mächtig: „Ich bin in Weltrekordform.“

Heute Abend steigt das 100-m-Finale. Der Höhepunkt der Olympischen Spiele. Der Machtkampf der besten Sprinter und der größten Sprücheklopfer. Jeder Spruch soll die Konkurrenten beeindrucken. Asafa Powell hat den wichtigsten seiner Gegner in dieser Saison schon zweimal geschlagen: Maurice Greene. Der Olympiasieger von Sydney lebt im Moment mehr von seinem Ruf als von seinen Zeiten. Michael Johnson, 200- und 400-m-Weltrekordler, hat über ihn schon gesagt: „Seine Zeit ist vorbei.“

Jetzt aber verkündet Greene: „Ich bin bereit und so stark wie früher.“ Als einziger Sprinter der Topszene rannte er in diesem Jahr sechsmal unter 10,00 Sekunden. Aber das beeindruckt die anderen nicht. Denn Greene rannte nie schneller als 9,91 Sekunden. Das ist eine Weltklassezeit, aber das ist nicht viel für Greene. Seine Bestzeit steht bei 9,79 Sekunden. Damals, 1999, war das Weltrekord. Und gesprintet war er diese Topzeit in Athen.

Doch Shawn Crawford winkt da nur ab. Der US-Amerikaner ist in diesem Jahr schon 9,88 Sekunden gelaufen, er liegt damit in der Weltjahres-Bestenliste auf Platz eins. Crawford sagt: „Dass Greene zu schlagen ist, hat man gesehen.“ Schließlich ist da noch Justin Gatlin. Der Hallen-Weltmeister von 2003 aus New York hat eine Saisonbestzeit von 9,92 Sekunden. Sein Spruch lautet: „Wir alle versuchen, die Sprintwelt zu erobern. Das ist unsere Mission.“

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