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Sport: Die Under Dogs

Die Volley Dogs suchen eine Nische in der Bundesliga

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Der Anreiz für Singles, männlich, ist gegeben. Auf ihrer Homepage kokettieren die Volley Dogs Berlin damit, dass 58 Prozent ihrer Zuschauer weiblich sind. Kontaktbörse Volleyball-Bundesliga? In erster Linie legen die Volley Dogs Wert darauf, sportlich Überzeugungsarbeit zu leisten. Dass sie dabei in Berlin wenig Aufsehen erregen, weil sich das Interesse auf den Deutschen Meister SC Charlottenburg konzentriert, ficht den Klub nicht an.

„Der SCC hat doch über Jahre gewachsene Strukturen, die können sich sogar einen hauptamtlichen Geschäftsführer leisten“, sagt Volley-Dogs-Manager Sönke Michaelis. „Wir sind ein junger Verein, bei uns läuft alles ehrenamtlich.“ So jung sind die Volley Dogs allerdings nicht. Der Verein hat Vorgänger. Aus Post SV, Post Telekom und Eintracht Innova rekrutierten sich über die Jahre und manchen Sponsorenrückzug hinweg die Volley Dogs. Neue Namen, alte Probleme. „Erfolg im Volleyball hängt auch mit Geld zusammen“, sagt Michaelis. Während der SCC mit mehr als 600 000 Euro in der Saison wirtschaftet, wenden die Volley Dogs gerade mal ein Drittel dieser Summe auf.

Auch sonst ist man bescheiden: Maximal 198 Zuschauer passen in die Sporthalle Am Weiher in Hellersdorf. In einem Pokalspiel gegen den SCC drängelten sich mal rund 700 Fans. Heute beim Lokalderby gegen VC Olympia (19 Uhr) rechnen die Volley Dogs ebenfalls mit einer Besucherzahl über der Hallenkapazität. Der VCO, Berlins dritte Kraft in der Männer-Bundesliga, ist identisch mit der Juniorennationalmannschaft, die außer Konkurrenz in Liga eins mitspielt. Der Nachwuchs soll behutsam an höhere Aufgaben herangeführt werden. Die Behutsamkeit stößt an Grenzen: Olympia ist Tabellenletzter, hat in sieben Spielen bisher erst zwei Sätze gewonnen.

Die Bilanz der Volley Dogs ist kaum besser. Am vorigen Wochenende gab es den ersten Saisonsieg, beim Aufsteiger SG Eltmann. Was den Klub weitermachen lässt – trotz der Vormachtstellung des SCC? „Mit denen gleichzuziehen ist auch ein gewisser Anreiz. Daran arbeiten wir“, sagt Michaelis.

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