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Sport: Die zweite Chance

3B greift im Tischtennis-Europapokal-Finale an

Berlin - Rainer Lotsch ist ratlos. „Es wird uns noch lange beschäftigen, was dort abgelaufen ist“, sagt der Manager des Tischtennis-Bundesligisten 3B Berlin. Am Sonntag verlor sein Team beim punktgleichen Titelverteidiger TTC Langweid 2:6. Bei einem Sieg wäre 3 B vorzeitig Meister geworden, bei einem Unentschieden nahezu sicher eine Woche später. Jetzt hilft nur noch ein Ausrutscher von Langweid. Doch darauf spekuliert Lotsch nicht. „Die Meisterschaft ist außerhalb unserer Reichweite, ich gehe davon aus, dass Langweid den Titel nicht mehr aus Händen gibt“, sagt der 3B-Manager. „Außer sie spielen so schlecht wie gegen uns.“

Trotz der Enttäuschung spricht Lotsch von der „besten Saison, seit wir in der Bundesliga sind“, immerhin seit zehn Jahren. Schließlich hat 3B eine zweite Chance auf einen Titel. Und der bedeutet dem Verein mehr. „Es ist nach wie vor so: Der ETTU-Pokal ist für uns wertvoller als die Meisterschaft“, sagt Lotsch. Im Final-Hinspiel am Freitag (19 Uhr Anton-Saefkow-Platz) empfängt sein Team den spanischen Vertreter Fotoprix Vic.

Nach zwei Siegen (2002 und 2004) und einer Finalteilnahme 2006 will der Verein zum dritten Mal den Pokal gewinnen. „Von der spielerischen Substanz her müssten wir gewinnen“, sagt Lotsch. Das stimmt zwar, zumal Spitzenspielerin Ah Sim Song normalerweise nicht von Fotoprix Vic zu schlagen ist. Aber das Team um die chinesische Abwehrspielerin Wang Tingting, den spanischen Nachwuchsstar Sara Ramirez und die Holländerin Carla Nouwen besitzt einen Vorteil: der Vorortklub von Barcelona ist soeben Spanischer Meister geworden.Und mit dem unerwarteten Finaleinzug in den ETTU-Pokal ist bei Vic zusätzlich eine Euphorie entstanden, die 3B gefährlich werden könnte. Dennoch bleibt Rainer Lotsch optimistisch: „Wir haben noch ein paar Tage Zeit, um das Team aufzubauen, das wird schon gehen.“ Noch ist alles möglich.

Jörg Petrasch

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