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Sport: Die zweite Wahl in diesem Jahr soll dem Tennis-Bund neue Stabilität geben

Der außerplanmäßige Wahlgang im Hamburger "Hyatt"-Hotel dürfte nur Formsache sein für den Präsidenten eines einflussreichen Tennis-Landesverbandes: Mit einem klaren Votum für den bayrischen Regionalchef Georg von Waldenfels wird gerechnet, wenn sich heute zum zweiten Male in diesem Jahr die Delegierten der Bundesversammlung des Tennisverbandes zur Bestellung eines DTB-Präsidiums treffen.Doch nach dem achtmonatigen Intermezzo des Kölners Karl Weber und seiner Führungscrew, die Ende November am Rande der Deutschen Hallenmeisterschaften in Mainz zum Rückzug gedrängt worden waren, ist für das neue Präsidium mit einer längeren Amtszeit zu rechnen.

Der außerplanmäßige Wahlgang im Hamburger "Hyatt"-Hotel dürfte nur Formsache sein für den Präsidenten eines einflussreichen Tennis-Landesverbandes: Mit einem klaren Votum für den bayrischen Regionalchef Georg von Waldenfels wird gerechnet, wenn sich heute zum zweiten Male in diesem Jahr die Delegierten der Bundesversammlung des Tennisverbandes zur Bestellung eines DTB-Präsidiums treffen.

Doch nach dem achtmonatigen Intermezzo des Kölners Karl Weber und seiner Führungscrew, die Ende November am Rande der Deutschen Hallenmeisterschaften in Mainz zum Rückzug gedrängt worden waren, ist für das neue Präsidium mit einer längeren Amtszeit zu rechnen. "Wir wollen und müssen dem DTB neue Stabilität geben", sagt von Waldenfels, dessen bayrischer Tennis-Verband über mehr als 30 Prozent der Gesamtstimmen verfügt.

Mit der Inthronisierung des Politprofis, der Anfang der 90er Jahre als Finanzminister und Minister für Bundesangelegenheiten im Freistaat wirkte, korrigieren die Delegierten ihre Wahl vom Februar vergangenen Jahres. Besonders die Verbände Bayern und Baden-Württemberg hatten sich für eine zweite Lösung entschieden und den Hochschullehrer Weber zu einem Präsidenten bestimmt, unter dem sie selbst nach Herzenslust schalten und walten konnten.

In von Waldenfels und dem vermutlich neuen DTB-Sportwart Walter Knapper, vormals Chef des Verbandes Württemberg, rücken nun zwei machtbewusste Figuren in die vormals kritisierte Zentrale auf. Das Duo hätte die heimischen Verbände im Rücken, um den Reformstau im deutschen Tennis aufzulösen und professionellere Strukturen zu etablieren. Besonders der Föderalismus im DTB, der viele Entscheidungsvorgänge lähmt, müsse von den neuen Machthabern beschnitten werden, heißt es in der Hamburger Geschäftsstelle.

Doch die Frage lautet: Sind von Waldenfels und seine Mitstreiter fähig, ihre früheren Landesverbands-Kollegen zu einem Mitbestimmungsverzicht zu bewegen? Von Waldenfels wird für schlau genug gehalten, sich nicht an Problemfronten zu zerreiben. Hinter den Kulissen hat der Funktionär, der inzwischen im Management des Versorgungsunternehmen Viag arbeitet, angeblich die Grundlagen für ein Zusammenwirken mit Davis Cup-Teamchef Boris Becker und Kapitän Charly Steeb geschaffen. Becker soll heute sogar selbst zur Bundesversammlung kommen - und dies gewiss nicht, um die Mitarbeit aufzukündigen.

Der dreimalige Wimbledon-Sieger wartet wie die DTB-Funktionäre auf die Erklärung von Nicolas Kiefer, der sich angeblich während der Turnierwoche in Doha (Katar) über seine Nationalmannschafts-Zukunft erklären will. Anfang Februar steht im Jahr 2000 die erste Runde im Davis Cup gegen die Niederlande in Leipzig an.

Meldungen, wonach von Waldenfels mit dem DTB-Trainer Peter Pfannkoch einen neuen Teamchef in der Hinterhand habe, gelten als "absurd". Schon vor Wochen hatte von Waldenfels betont, der DTB brauche Galionsfiguren wie Becker, um sich im Konkurrenzkampf mit anderen Sportarten zu behaupten. Zudem sind Einsprüche nach Art des bisherigen Sportwarts Dirk Hordorff von dessen voraussichtlichen Nachfolger Knapper nicht zu erwarten.

Jörg Allmeroth

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