zum Hauptinhalt
295314_0_b6937ba0.jpg

© ddp

Dirk Nowitzki: Pause für die Nerven

Basketballstar Dirk Nowitzki kann dem EM-Verbot durch seinen Klub auch etwas Positives abgewinnen.

Berlin - Wer in gegnerischen Hallen von bis zu 20 000 Fans beim Freiwurf ausgepfiffen wird, den bringt auch eine Meute Berliner Fotografen nicht aus der Ruhe. Zwei Dutzend Fotografen brüllen den deutschen Basketballstar Dirk Nowitzki anlässlich der Vorstellung seiner Wachsfigur bei Madame Tussauds in Berlin an: „Schau mal hier her“, „Stell dich dorthin“, „Block’ den Ball“. Nowitzki macht alles bereitwillig mit, am Ende fragt er sogar die Fotografen: „Und was machen wir jetzt?“

Dirk Nowitzki hat in diesen Tagen ungewohnt viel Zeit. Nachdem sein Klub, die Dallas Mavericks, ihm in der vergangenen Woche die Teilnahme mit der deutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Polen verboten hat, muss er erstmals seit langem Ende August und im September alleine trainieren. Er hatte dem Besitzer der Mavericks, Mark Cuban, schon seit langem versprochen, nach den Spielen in Peking zu pausieren. „Cuban hat mir aber auch gesagt, dass das kein Rücktritt sein muss, sondern dass ich in Zukunft wieder spielen darf, wenn die Gesundheit mitmacht“, erklärt Dirk Nowitzki. Das könnte schon im nächsten Jahr passieren. Wenn die deutsche Nationalmannschaft entweder bei der Weltmeisterschaft in der Türkei spielt. Oder sich für die EM 2011 in Litauen qualifizieren muss.

Nach dem Besuch im Wachsfigurenkabinett warteten auf Dirk Nowitzki am Mittwoch noch ein Sponsorentermin und der abendliche Besuch bei der Leichtathletik-WM. Zwischendrin wollte sein Trainer und Mentor Holger Geschwindner noch eine Halle in Berlin suchen, um zu trainieren. So ähnlich werden auch die nächsten Wochen bis zum Trainingsbeginn im Oktober bei den Dallas Mavericks ablaufen. Vom 2. bis zum 6. September hat ihn die NBA für das Programm „Basketball without Borders“ in Südafrika verpflichtet. „Da hat er in den vergangenen Jahren immer abgesagt“, erklärt Holger Geschwindner, „nun haben sie die Nationalmannschaftspause gleich ausgenutzt.“ Er werde aber auch in Südafrika weiter mit ihm trainieren.

Am Dienstag hatte Dirk Nowitzki die deutsche Nationalmannschaft im Trainingslager in Bamberg besucht und erstmals die jungen neuen Spieler wie Tibor Pleiß oder Robin Benzing kennengelernt. Dass nun auch noch Patrick Femerling das Team verstärkt, begrüßt er. „Es ist gut, dass noch ein paar Alteingesessene dabei sind“, sagt Dirk Nowitzki, „wir haben auf der Centerposition ein paar unerfahrene Leute, denen kann er schon noch einiges zeigen.“ Allerdings durfte Nowitzki nicht mit seinen alten Mitspielern trainieren, da er dafür nicht versichert ist.

Inzwischen kann der 31 Jahre alte Basketballprofi der unfreiwilligen Nationalmannschaftspause auch etwas Positives abgewinnen. „Mental ist das sicher ganz gut“, sagt er. Erstmals wird er vor Beginn der NBA-Saison keinen nervenaufreibenden Wettkampf erlebt haben. Womöglich wird er mit den Dallas Mavericks mental frischer als zuletzt in die kommende Saison gehen. „Wir haben gute Leute geholt“, sagt Nowitzki. Allerdings hätten sich auch die San Antonio Spurs, die Orlando Magic und auch die Los Angeles Lakers noch einmal verstärkt. Nowitzki verkündete, noch mindestens fünf oder sechs Jahre in der NBA spielen zu wollen – dann ging es weiter zum Termin seines Ausrüsters. Auch dort dürften wieder Fotografen auf ihn gewartet haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false