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Sport: DOH spricht bei Dopingopferrente von Dammbruch

Berlin - Nach der Entschädigung des DDR-Dopingopfers Kerstin Spiegelberg hofft der Verein Doping-Opfer-Hilfe (DOH) auf eine baldige staatlich geregelte Opferrente. Der früheren Kanutin war Ende September vom Sozialgericht Berlin nach einem sechsjährigem Rechtsstreit als erster Sportlerin eine Opferrente zugesprochen worden.

Berlin - Nach der Entschädigung des DDR-Dopingopfers Kerstin Spiegelberg hofft der Verein Doping-Opfer-Hilfe (DOH) auf eine baldige staatlich geregelte Opferrente. Der früheren Kanutin war Ende September vom Sozialgericht Berlin nach einem sechsjährigem Rechtsstreit als erster Sportlerin eine Opferrente zugesprochen worden. Spiegelbergs Anwalt Sven Leistikow sagte auf einer DOH-Veranstaltung am Mittwoch: „Ich erwarte, dass dieses Urteil den Damm für andere bricht.“ Da das von einigen Behörden noch immer bestrittene DDR-Zwangsdoping nun gerichtsfest bestätigt worden sei, hoffe er, „dass dadurch auch der Weg für eine politische Entscheidung frei ist“. Die DOH-Vorsitzende Ines Geipel äußerte sich ähnlich: „Wir werden uns weiter für die politische Rente einsetzen, weil man einen solchen Prozess nicht jedem zumuten kann.“ Gleich nach der Regierungsbildung wolle man wieder aktiv auf die Politik zugehen. Derzeit kämpfen nach Geipels Aussagen in Deutschland noch etwa 50 Opfer von Zwangsdoping in Einzelprozessen um eine Entschädigung. Das DOH stellte am Mittwoch auch das Werner-Franke-Archiv in der Schliemannstraße 23 in Prenzlauer Berg vor. Dort können vom Antidopingkämpfer Franke gesammelte Unterlagen über Dopingsubstanzen, -hersteller und Gerichtsverfahren eingesehen werden. Franke kündigte unterdessen für die Zeit nach Weihnachten den nächsten Teil der Studie „Doping in Deutschland“ an, der sich ausschließlich mit dem Westteil beschäftigen soll. chh

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