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Jähes Karriereende: Dominique Taboga.

© Imago

Dominique Taboga: Über diesen Spieler spricht ganz Österreich

Mitte November hatte der österreichische Fußballprofi Dominique Taboga angezeigt, erpresst worden zu sein. Nun sitzt er selbst in U-Haft – wegen des Verdachts auf Spielmanipulation. Kein Einzelfall, wie die Ermittlungen bisher zeigen.

Beim Spazierengehen klickten am Mittwoch die Handschellen. Dabei hatte der Fußballprofi, der da soeben von der Polizei wegen des Verdachts auf Wettbetrug und Spielmanipulation festgenommen worden war, diese selbst an die Öffentlichkeit gebracht. Denn für Dominique Taboga schien die Sache klar: Er war hier das Opfer.

Mitte November hatte der damalige Spieler des österreichischen Bundesligisten SV Grödig bei der Salzburger Polizei angezeigt, erpresst worden zu sein. Er habe Spiele manipulieren sollen, sich aber geweigert, erklärte Taboga. Die vermeintlichen Erpresser hätten ihm mit „schweren Folgen“ für seine Familie und dem „jähen Ende“ seiner Karriere gedroht.

Schnell waren drei Verdächtige gefasst, unter ihnen der österreichische Ex-Nationalspieler Sanel Kuljic. Taboga schulde ihm privat Geld, erklärte dieser. Er habe aber weder mit Wettbetrug etwas zu tun noch Taboga bedroht. Kuljic und ein mutmaßlicher Komplize sitzen weiterhin in U-Haft.

Und Taboga? Die Polizei sah in ihm, dem Präsidiumsmitglied der Vereinigung der Fußballer, anfangs auch das Opfer. Doch seine Version des Falls geriet bald ins Wanken. Erst gab er an, 70.000 Euro an die mutmaßlichen Erpresser gezahlt zu haben, korrigierte dies später auf „etwas unter 30.000 Euro“.

Schließlich gestand er, insgesamt sieben Spieler verschiedener Bundesligisten zu Spielmanipulationen angestiftet zu haben – angeblich erfolglos. Der SV Grödig trennte sich daraufhin von ihm. Der Skandal weitet sich indes aus: Mittlerweile haben die Ermittler 20 weitere aktive und ehemalige Spieler verhört; ein Teammanager wurde festgenommen. Ein jähes Ende ist hier nicht in Sicht.

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