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Doping-Affäre: Jan Ullrich "zweifelsfrei" überführt

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die beim spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes gefundenen Blutproben offenbar "zweifelsfrei" Jan Ullrich zugeordnet. Dessen Anwalt vermutet nun eine "Folge von Manipulationen".

Hamburg - Die im spanischen Dopingskandal um den Madrider Arzt Fuentes gefundenen Blutbeutel stammen nach Angaben der Bonner Staatsanwaltschaft von dem früheren Radstar Jan Ullrich. "Wir haben neun Blutkonserven vorgefunden, die wir mit den DNS-Proben vergleichen konnten. Dabei haben wir die Identität von Ullrich feststellen können", sagte der ermittelnde Staatsanwalt Friedrich Apostel dem Nachrichtensender n-tv.

Die bei der "Operación Puerto" (Operation Bergpass) gefundenen Blutkonserven belegen damit zumindest, dass ein Kontakt zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes bestanden habe. "Es zeigt, dass Blutbeutel dort gelagert wurden", sagte Apostel. Ullrich hatte dies stets bestritten. "Die Erkenntnisse der Bonner Staatsanwaltschaft bestätigen die schlimmsten Befürchtungen, aber auch die konsequente Linie des BDR im Kampf gegen Doping", sagte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, Rudolf Scharping.

Der frühere T-Mobile-Kapitän hatte am 26. Februar seinen Rücktritt erklärt und seine Kritiker scharf attackiert. Der Verteidiger des 33-Jährigen, Johann Schwenn, sprach auf der Internetseite Ullrichs von einem "angeblichen" Befund und verwies auf mögliche Manipulationen. "Die Verteidigung wird sich das Gutachten des Bundeskriminalamtes genau ansehen. Nach den Unregelmäßigkeiten im spanischen Verfahren und bei der UCI ist es gut möglich, dass der angebliche Befund die Folge von Manipulation ist." Die Ermittlungen sind laut Apostel noch nicht abgeschlossen.

Ullrich hatte 1995 seine Profilaufbahn bei Telekom begonnen. Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem Sieg bei der Tour 1997 unter anderem der Olympiasieg 2000 in Sydney und die beiden WM-Titel im Zeitfahren 1999 und 2001. (tso/dpa)

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