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Doping: Fünf jamaikanische Sprinter positiv getestet

Negativmeldung vor der Leichtathletik-WM in Berlin: Fünf Läufer aus dem Team Jamaika stehen unter dringendem Doping-Verdacht

Wie der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) in Monte Carlo mitteilte, gab es bei den nationalen Meisterschaften in Kingston im vergangenen Monat fünf positive Proben. "Wir versuchen, Unterlagen über die Tests zu bekommen", sagte IAAF-Sprecher Nick Davis. Allerdings nannte er weder die Namen der betroffenen Athleten noch der verbotenen Substanz.

Der Verband bestätigte damit entsprechende Presseberichte. Die Tageszeitung Jamaica Gleaner hatte gemeldet, dass mindestens zwei Athleten von den Vorwürfen betroffen seien. Der Jamaica Observer dagegen berichtete von vier Männern und einer Frau, die alle zum 46-köpfigen WM-Team für Berlin zählten. Das Quintett soll dem Staffel-Pool angehören und bei den Landesmeisterschaften Plätze unter den ersten Sechs erreicht haben. Die Sprintstars Usain Bolt, Asafa Powell und Shelly-Ann Fraser seien jedoch nicht darunter.

Jamaikanische Offizielle wollten sich zu den Meldungen bislang nicht äußern. "Ich weiß davon nichts", sagte Herb Elliot, Mitglied der Anti-Doping-Kommission im Leichtathletik-Weltverband IAAF. Patricia Charles-Freeman, Exekutivdirektorin der Jamaikanischen Anti-Doping-Kommission (Jadco), kündigte eine baldige Erklärung an und sagte: "Jadco gibt im Moment keinen Kommentar ab. Wir prüfen die Gerüchte."

Jamaika hatte bei den Olympischen Spielen in Peking die USA als Sprintnation Nummer eins überflügelt und fünf von sechs Goldmedaillen über 100 Meter, 200 Meter und in den Staffel-Wettbewerben geholt.

Usain Bolt gewann über 100, 200 und 4 x 100 Meter und rannte jeweils Weltrekord. Über die 100 Meter der Frauen siegte Shelly-Ann Fraser vor Sherone Simpson und Kerron Stewart – zum ersten Mal in der Geschichte des Frauen-Sprints bei Olympischen Spielen stammten die drei Erstplatzierten aus einem Land. Die Weltbestenliste führt derzeit die Jamaikanerin Kerron Stewart mit 10,75 Sekunden an.

Bolt und Ex-Weltrekordler Asafa Powell gelten gemeinsam mit dem dreifachen Weltmeister Tyson Gay aus den USA als Favoriten für die Sprint-Wettbewerbe des Championats in Berlin (15. bis 23. August). Auch Shelly-Ann Fraser wird im Olympiastadion an den Start gehen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, rf

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