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Doping: Italiener machen Front gegen Geldstrafen

In Italien steht man dem Vorschlag der UCI, überführten Doping-Sündern künftig ein Jahresgehalt in Rechnung zu stellen, skeptisch gegenüber. Fahrer und Teams finden dafür ihre ganz eigenen Argumente.

In Italien wird die Kritik an der vom Radsport-Weltverband UCI initiierten Jahresgehalt-Strafe für Dopingsünder immer lauter. Einige Teammanager kündigten an, den Anordnungen der UCI nicht widerspruchslos zu folgen. Zu ihnen gehört auch Gigi Stanga, der Teammanager des Milram-Rennstalls von Erik Zabel. "Ich werde nicht von vornherein jeden Fahrer ausschließen, der nicht unterschreibt", sagte Stanga der "La Gazzetta dello Sport".

Der UCI hatte eine Selbstverpflichtung aller Radprofis gefordert. Diese sollen ab sofort Doping-Vergehen zusätzlich zu den üblichen Zeitsperren mit der Zahlung eines Jahresgehalts sühnen. Wer nicht bis zum Start der Tour de France am 7. Juli unterschreibt, soll nach Meinung von UCI-Präsident Pat McQuaid von der Tour ausgeschlossen werden.

"Keinerlei juristischen Wert"

Nach Stangas Ansicht ist die Selbstverpflichtung rechtlich wertlos. "Wahrscheinlich hat dieses Blatt vor einem Richter keinerlei juristischen Wert", sagte der Teammanager. Auch Lampre-Manager Beppe Signori kritisiert den UCI-Vorstoß: "Da wird eine Konfusion an die nächste gereiht", klagte der Manager. Für den Fall eines Dopingvergehens forderte er eine Entschädigung für die Teams und Sponsoren, die einen Imageschaden durch Dopingsünder erlitten. Die Strafe dürfe nicht die UCI kassieren. "Ist das ein Vorstoß, um unseren Sport zu schützen oder um Kasse zu machen?", fragte Signori.

Kritik kam in Italien auch aus dem Fahrerlager: "Die UCI hat uns wieder einmal auf den Arm genommen. Unsere Meinung zählt nichts, obwohl wir die Akteure in diesem Theater sind", klagte Pippo Pozzato, Vize-Präsident der italienischen Fahrergewerkschaft ACCPI. Die Fahrer würden noch beraten, ob sie die Selbstverpflichtung unterschreiben. (mit dpa)

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