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Hintergrund: Blutdoping mit EPO

In den 90er Jahren galt Erythropoetin, kurz EPO, als unauffindbares Wundermittel in der Radsportszene. Wie funktioniert die Leistungssteigerung durch dieses Präparat?

Die Ausdauerleistungsfähigkeit ist wesentlich von dem Sauerstoffaufnahmevermögen abhängig. Erythropoetin (EPO), ein Peptidhormon, stimuliert die Produktion roter Blutkörperchen. Die erhöhte Anzahl im Organismus zirkulierender Erythrozyten führt zu einer Verbesserung der Sauerstoffaufnahmekapazität des Blutes und hat damit eine Steigerung der Ausdauerleistungsfähigkeit zur Folge.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verbietet seit mehr als zwölf Jahren den Gebrauch von EPO. Seit 1983 ist es möglich, EPO synthetisch herzustellen. Entwickelt wurde es für Patienten mit schweren Nierenleiden, bei denen Blutarmut auftritt.

Bis zum Jahr 2000 war der analytische Nachweis eines EPO-Missbrauchs mit der Schwierigkeit verbunden, dass das vom Organismus produzierte, nicht vom synthetischen gentechnisch hergestellten EPO zu unterscheiden war. Den Durchbruch beim Aufspüren von verbotenen EPO-Einnahmen schaffte der Franzose Francoise Lasne, der ein direktes Nachweisverfahren auf Grundlage von Urinanalyse entwickelte. Der Radsport-Weltverband (UCI) hat die Lasne-Methode im April 2001 anerkannt. (mit dpa)

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