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© AFP

Radsport: Doping-Verdacht gegen deutschen Fahrer erhärtet

Radprofi Matthias Kessler muss mit einer Dopingsperre rechnen - und um seinen Job bangen. Nach Medieninformationen hat auch die B-Probe des Fahrers vom Astana-Team ein positives Resultat auf Testosteron erbracht.

Radprofi Matthias Kessler muss mit einer zweijährigen Sperre wegen Dopings rechnen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" hat auch die B-Probe des Fahrers vom Astana-Team ein positives Resultat auf Testosteron erbracht. Der 28 Jahre alte Nürnberger war vor zwei Wochen über seine positive A-Probe auf Testosteron informiert und darauf von seinem Team suspendiert worden. Kessler war am 24. April - einen Tag vor dem Frühjahrsklassiker Flèche Wallone - positiv getestet worden. Die Analyse in Gent hatte einen enorm hohen Testosteron-Wert von rund 85:1 ergeben - der zulässige Grenzwert liegt bei 4:1.

Astana zeigte sich am Abend im Ziel der 4. Tour-de-France-Etappe in Joigny von der Hiobsbotschaft total überrascht. "Wir wissen nichts davon", sagte Pressesprecherin Corinne Druey. "Es ist komisch, dass das betroffene Team davon nichts weiß." Team-Chef Marc Biver konnte das Resultat der B-Probe zwar ebenfalls nicht bestätigen, der "SZ" sagte der Luxemburger jedoch: "Wenn dem so sein sollte, werden wir Matthias Kessler gemäß des Ethikkodex entlassen."

Kessler: Allenfalls "unwissentlich" etwas genommen

Kessler hatte nach Bekanntwerden der A-Probe versichert, er sei unschuldig. Wegen der rekordverdächtigen Werte hatte sein Anwalt Michael Lehner von der Möglichkeit eines Verfahrensfehlers gesprochen und deshalb nach Informationen der Zeitung zur Öffnung der B-Probe einen eigenen Experten geschickt. Er könne allenfalls "unwissentlich" etwas Unerlaubtes genommen haben, äußerte Kessler laut "SZ" und räumte Lehner gegenüber ein, in den Tagen vor dem Rennen vier mit chinesischen Schriftzeichen versehene Präparate geschluckt zu haben. Er habe diese für Nahrungsergänzungsmittel gehalten.

Kessler war am 27. Juni unmittelbar nach Bekanntwerden der positiven A-Probe von seinem Team suspendiert worden. Der Astana-Profi hatte auch auf seinen Start bei den deutschen Meisterschaften in Wiesbaden verzichtet. Mit einem erhöhten Testosteron/ Epitestosteron-Quotienten war im Vorjahr auch Tour-de-France-Sieger Floyd Landis (USA) überführt worden. Das Urteil in diesem Fall steht immer noch aus.

Kessler gewann im Vorjahr für T-Mobile eine Tour-Etappe. In diesem Jahr war der Franke als Edelhelfer für Andreas Klöden und Alexander Winokurow vorgesehen.

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