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Tour de France: Vollbremsung bei ARD und ZDF

Nach den Doping-Anschuldigungen gegen Patrik Sinkewitz stellen ARD und ZDF ihre Berichterstattung von der Tour de France vorläufig ein. Medienberichten zufolge wurde massiv gegen die Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) verstoßen.

Die beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sender reagieren auf die Doping-Anschuldigungen gegen T-Mobile-Profi Patrik Sinkewitz mit einem vorläufigen Stopp der Tour-Berichterstattung. Sinkewitz wurde nach Mitteilung der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada bei einer Trainingskontrolle am 8. Juni positiv getestet. Der Boykott werde so lange anhalten, bis die Angelegenheit geklärt ist, sagte der ZDF-Sprecher.

Davor war in einem "heute journal"-Bericht des ZDF die mangelhafte Kontrolle der zur Dopingprobe ausgelosten Fahrer direkt nach einer absolvierten Etappe gezeigt worden. Einige Athleten tauchten mit zum Teil erheblicher Zeitverzögerung bei der Kontrollstelle auf. Auch Begleiter des Verbandes waren nicht wie vorgeschrieben bei den Fahrern. Vom Radsport-Weltverband (UCI) gibt es bislang noch keine Stellungnahme.

Wada-Chef zweifelt an Wirksamkeit der Kontrollen

Die Wada-Richtlinien sehen vor, dass "ab dem Moment der Benachrichtigung der Athlet zu jedem Zeitpunkt unter Beaufsichtigung bleiben muss". Damit sollen Manipulationen vor der Urinabgabe verhindert werden. Auch in anderen Sportverbänden ist diese Vorgehensweise üblich.

Wada-Chef Dick Pound sagte in einem "Stern"-Interview: "In den vergangenen Jahren lief es bei der Tour meines Wissens so: Die Radsportler werden um fünf Uhr morgens getestet, und zwar für die Etappe, die mittags startet. Bevor das Rennen losgeht, gibt es sieben Stunden lang keine Kontrolle. Und nach dem Rennen kannst du als Fahrer eine Stunde lang verschwinden und musst erst dann wieder auftauchen. Ich bitte Sie!" (rope)

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