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Dopingopfer Trömer: Geht nicht an, dass Akten geschlossen werden

DDR-Dopingopfer Uwe Trömer hat nach der Veröffentlichung der Studie über das Doping in der Bundesrepublik gefordert, Gesetze zu schaffen, in denen Doping eindeutig als Straftatbestand gewertet wird.

„Man kann nicht DDR-Trainer und Mediziner wegen Körperverletzung verurteilen und auf der anderen Seite solche Leute wie die Telekom-Ärzte Heinrich und Schmidt, die in der Freiburger Tradition eines Professor Keul gewirkt haben, mit Mindeststrafen wie 90 Tagessätzen davonkommen lassen“, sagte der 2. Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfe-Vereins DOH im „Neuen Deutschland“ (Dienstag).

Der DOH habe immer in Sachen DDR-Doping-Vergangenheitsbewältigung gekämpft. „Nun geht es nicht an, dass an der Stelle, wo es um Doping West geht, die Akten geschlossen werden sollen“, sagte Trömer, der als Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft der DDR-Bahnradsportler mit Dopingspritzen behandelt wurde.

Es gebe inzwischen auch Kontakte des DOH zu Sportlern aus den alten Bundesländern. „Da passiert eine vorsichtige Annäherung“, registrierte Trömer, der zugleich einräumte, dass das Staatsdoping in der DDR komplett anders strukturiert war.

„Es ging nach Staatsplan von oben nach unten. Und die Sportler haben letzten Endes nicht wirklich gewusst, was sie da verabreicht bekamen. Beim Doping West gab es verschiedene Fraktionen: Die Sportler, die gesagt haben: Ich nehme das, wenn es hilft und mich konkurrenzfähig macht. Und jene, die gesagt haben: nein, ohne mich.“ (dpa)

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