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Sport: Dopingsperre: Erfolg für Katrin Krabbe

Katrin Krabbe-Zimmermann soll vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) 1,2 Millionen Mark Schadensersatz plus Zinsen ab 1994 erhalten. Diese Entscheidung gab das Landgericht München nach Auskunft von Krabbes Anwalt Thomas Summerer gestern bekannt.

Katrin Krabbe-Zimmermann soll vom Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) 1,2 Millionen Mark Schadensersatz plus Zinsen ab 1994 erhalten. Diese Entscheidung gab das Landgericht München nach Auskunft von Krabbes Anwalt Thomas Summerer gestern bekannt. "Insgesamt sind es 1,5 Millionen Mark", erklärte der Anwalt. Die IAAF hatte die einjährige Sperre von Krabbe und Grit Breuer wegen Medikamentenmissbrauchs durch den Rechtsausschuss des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) um zwei weitere Jahre verlängert. Dagegen hatte die Neubrandenburgerin geklagt und Recht bekommen. IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai sagte: "Ob wir beim Oberlandesgericht München in Berufung gehen, kann ich erst nach Analyse des Urteils sagen."

"Ich bin erleichtert, dass dieser langwierige Prozess mit einem solchen Urteil ein für mich so positives Ende gefunden hat", sagte Katrin Krabbe, die im April 1994 von der IAAF 2,5 Millionen Mark Schadenersatz gefordert hatte. Bedenken hat sie noch wegen der Haltung der IAAF, die zu einem Vergleichsvorschlag nicht bereit gewesen war. "Ich hoffe nun auf die Einsicht des Verbandes", sagte Krabbe.

Die heute 30-Jährige war im Sommer 1992 mit Grit Breuer und Manuela Derr der Einnahme des zuvor nicht verbotenen, aber anabol wirkenden Mittels Clenbuterol überführt worden. Vom DLV wurde das Trio rund ein Jahr gesperrt, doch die IAAF verlängerte diese Frist 1993 wegen "unsportlichen Verhaltens" um zwei weitere Jahre bis August 1995. Für Krabbe, die damals ihre Karriere beendete und inzwischen zweifache Mutter ist, war dies die Grundlage für die Schadenersatzforderung.

Grit Breuer schloss sich der Klage nicht an, weil sie ihre Karriere fortsetzen wollte. Doch ausgerechnet die jetzige 400-m-Europameisterin spielte im Schadenersatzprozess eine entscheidende Rolle zu Gunsten der früheren Teamkollegin. "Es wurden rund 20 Zeugen vernommen. Manager und Sportfestveranstalter haben durchweg ausgesagt, dass sie Katrin Krabbe nach der Sperre wieder verpflichtet hätten. Doch richtig vorexerziert hat Grit Breuer dann in ihrem Fall, dass dies in der Tat so funktionierte", sagte Krabbes Anwalt Thomas Summerer.

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