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Sport: Dopingsünder Dwain Chambers wird Zweiter bei der Hallen-WM

Valencia - Kein Pfeifen, kein lautes Protestgeheul, nichts. Der Auftritt des ehemaligen Dopingsünders Dwain Chambers bei der Leichtathletik-Hallen-WM in Valencia verlief am Freitag geradezu unauffällig.

Valencia - Kein Pfeifen, kein lautes Protestgeheul, nichts. Der Auftritt des ehemaligen Dopingsünders Dwain Chambers bei der Leichtathletik-Hallen-WM in Valencia verlief am Freitag geradezu unauffällig. Der Brite lief über 60 Meter in persönlicher Bestzeit von 6,54 Sekunden auf Platz zwei hinter dem Nigerianer Olusoji Fasuba, der in Weltjahresbestzeit von 6,51 Sekunden siegte. Anschließend sagte Chambers: „Es ist wunderbar.“ Allerdings fügte er auch hinzu: „Für mich sind das hier meine Olympischen Spiele, denn es gibt keine Garantie, dass ich im Sommer laufen kann.“ Der britische Verband hat bereits beschlossen, den 29-Jährigen in Peking nicht starten zu lassen. Für die WM musste Chambers nominiert werden, weil er die nationale Qualifikation gewonnen hatte.

Einen Platz in ihrer Mannschaftsbroschüre räumten die Briten ihm aber nicht ein, einen Zimmergenossen auch nicht. Chambers war 2003 positiv auf das Designer-Steroid THG getestet worden. Er gestand, wurde für zwei Jahre gesperrt und verlor zwei EM- und eine WM-Medaille. Nach Ablauf seiner Sperre holte Chambers 2006 EM-Gold mit der Staffel in Göteborg. Anschließend versuchte sich der Sprinter erfolglos im American Football. In dieser Zeit unterlag Chambers nicht mehr dem Doping-Kontrollsystem der Leichtathleten.

Am Freitag absolvierten in Valencia, weit weniger beachtet, Mehrkämpferin Ludmilla Blonska aus der Ukraine, Kugelstoßer Andrej Miknewitsch aus Weißrussland und dessen britischer Kollege Carl Meyerscough ihre Wettkämpfe. Alle drei waren auch schon mal wegen Dopings gesperrt. Alle drei planen einen Start bei den Olympischen Spielen in Peking. Susanne Rohlfing

Susanne Rohlfing

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