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DOPPELPASS Österreich vs. Schweiz: Wäre Italien ohne Luca Toni im Halbfinale?

Ciao Reinhard, das war tatsächlich großes Kino, was die Russen bisher gezeigt haben. Eindrücklich, wie sie die Mannschaft, die vorher Welt- und Vizeweltmeister demontiert hatte, an die Wand gespielt haben.

Ciao Reinhard,

das war tatsächlich großes Kino, was die Russen bisher gezeigt haben. Eindrücklich, wie sie die Mannschaft, die vorher Welt- und Vizeweltmeister demontiert hatte, an die Wand gespielt haben. Wer noch berauscht durch diesen Auftritt mit großer Vorfreude am Sonntag im Stadion saß, musste sich dann ein außerordentlich laues Ballgeschiebe anschauen. Selten wäre ein Halbfinal-Einzug unverdienter gewesen als derjenige der Italiener, die an dieser EM einen ganz schwachen Eindruck hinterlassen haben. Luca Toni beispielsweise, von dem so viel erwartet wurde, war offenbar erstaunt, dass die Gegenspieler nicht in Ehrfurcht erstarrt sind, wenn ein hoher Ball in seine Richtung flog. Böse Zungen behaupten, ohne ihn wäre das Viertelfinale gewonnen worden. Schweizer Wander-Fans sind ja nicht nur opportunistisch, sondern hegen gleichzeitig häufig Sympathien für die Außenseiter. In diesem Fall wahrscheinlich für die Russen oder die Türken. Hier in Wien habe ich das Hickhack um Hicke aus nächster Nähe mitbekommen. Schon etwas absurd, wie blitzschnell ÖFB-Boss Stickler nach dem Ausscheiden im Alleingang am Teamchef festhielt, nachdem dieser emotionsgeladen ausdrückte, sich der Mannschaft verpflichtet zu fühlen. Damit hat Stickler nicht nur den Verband und die Liga überrascht, sondern offenbar auch den armen Pepi selbst überrumpelt, der den Rückzug antrat, als ihm bewusst wurde, dass die Färöer Gegner in der WM-Qualifikation sind. Alles wird aber noch absurder, wenn der Präsident im selben Atemzug analysiert: „Die Euro ist für diese Mannschaft ein Jahr zu früh gekommen!“ Mit anderen Worten: Der Coach hat’s versaut! Glücklicherweise haben wir dieses Problem bei unserer „Nati“ nicht. Für die Schweizer ist glasklar, so wie Guus „seine“ Holländer abfertigte, wird Ottmar bei der WM „seine“ Deutschen nach Hause schicken.

Es grüßt

Marco

Marco Durisch (Schweizer Fußballmagazin „Zwölf“) und Reinhard Krennhuber (Österreichs Fußballmagazin „Ballesterer“) stehen hier im Briefwechsel.

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