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Sport: Doppelte Freude

Die deutschen Hockey-Teams siegen zum EM-Auftakt

Barcelona. Die Temperaturen lagen gestern Nachmittag in Barcelona um die 30 Grad. Schwül war es, nach einem nächtlichen Wolkenbruch war das Klima in der katalanischen Metropole nicht gerade angenehm. Erst recht nicht für die Menschen, die im Freien Sport treiben mussten – und davon gab es gestern in Barcelona nicht wenige. Schließlich begannen dort am Montag die Europameisterschaften im Feldhockey. Und die deutschen Teams störten sich an den erschwerten äußeren Bedingungen wenig: Die Damen gewannen ihr Auftaktmatch gegen die Ukraine 8:3 (3:2), die Herren besiegten Belgien 4:1 (4:1).

Ein wenig enttäuschend war die geringe Resonanz auf den Rängen: Die Partie der deutschen Herren sahen gerade mal 200 Zuschauer, zu den Damen kamen nur 100 Fans. Dafür stimmten aus deutscher Sicht die Ergebnisse. Bei den Herren wurde Titelverteidiger Deutschland seiner Favoritenstellung gerecht. Die Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters hatte in ihrem ersten Spiel der Vorrundengruppe A gegen die Belgier keine Probleme. Björn Michel (17.), Christoph Bechmann (19.) und Kapitän Florian Kunz (27.) trafen mit den ersten drei Strafecken, ehe Björn Emmerling (32.) schon in der ersten Hälfte aus dem Feld heraus den Endstand erzielte.

Der Weltmeister ließ sich auch von der überraschenden belgischen Führung nicht aus der Ruhe bringen. Maxime Luycx hatte für die Belgier in der 11. Minute im Anschluss an einen Freischlag getroffen. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) übernahm anschließend die Kontrolle über die Partie und hätte bei konsequenterer Chancenverwertung in der zweiten Hälfte noch höher gewinnen können. Am Mittwoch bestreitet das deutsche Team sein zweites Spiel der Vorrunde gegen Frankreich.

Zumindest 52 Minuten hatte die deutsche Damen-Nationalmannschaft ihre Probleme mit dem Team der Ukraine. Doch ein Hockeyspiel dauert nun einmal 70 Minuten. Und für diese Distanz reichte die Kraft beim ersten deutschen Gegner bei der Europameisterschaft in Spanien nicht. Denn im Endspurt zog das deutsche Team durch Treffer von Nadine Ernsting-Krienke (53. und 66.), Mandy Haase (56.), Denise Klecker (58.) und Caroline Casaretto (69.) in eindrucksvoller Manier auf 8:3 davon. Klecker (4.), Fanny Rinne (22.) und Cornelia Reiter (35.) waren die deutschen Torschützinnen in der ersten Halbzeit.

Vor allem die Strafeckenausbeute stimmte Bundestrainer Markus Weise froh: Gleich die erste wurde von Klecker verwandelt, und alle drei Standardsituationen in der zweiten Halbzeit fanden den Weg ins Tor des Gegners. „Der Schlüssel zum Sieg war, dass wir in der ukrainischen Druckphase Anfang der zweiten Halbzeit nicht den Faden verloren haben“, sagte Weise. Nachdem im Trainingsspiel gegen Russland am Sonnabend noch harte Worte gegen die Mannschaft gefallen waren, zeigte sich der Trainer am Montag zufrieden mit der Leistung seiner Spielerinnen.

Seine Spielführerin war unterdessen nicht so recht zufrieden. „Durch unsere Nervosität haben wir es uns selbst schwer gemacht“, sagte Marion Rodewald. Immerhin, urteilte die 26-Jährige: „Jetzt haben wir einen starken Gegner hinter uns. Unterschätzen sollte man hier sowieso niemanden, aber unsere nächsten Gegner Irland und Wales sind wesentlich berechenbarer als die Ukraine.“

Claudia Klatt

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