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Wird gegen Arsenal wohl fehlen. Mats Hummels.

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Dortmund empfängt Arsenal: Ohne Hummels, aber mit Heimstärke

Auf seine Heimstärke in der Champions-League konnte sich Borussia Dortmund bislang verlassen. Am Mittwoch will der BVB im über den FC Arsenal einen weiteren Schritt Richtung Achtelfinale machen - allerdings ohne den verletzten Mats Hummels.

Klassik gegen Hardrock. Zwischen den spielstarken Spitzenklubs Borussia Dortmund und FC Arsenal sieht Jürgen Klopp nur wenig Parallelen. Vor dem Champions-League-Duell der beiden Gruppenfavoriten am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) pflegte der BVB-Coach seinen Ruf als britischer Medienliebling. In plakativen Worten skizzierte er den Unterschied zwischen beiden Fußball-Philosophien - und füllte damit Seiten gleich mehrerer englischer Zeitungen: „Arsenal ist wie ein Orchester. Aber es spielt ein leises Lied. Ich mag eher Heavy Metal.“

Mehr noch als das rhetorische Geschick schätzen die Briten die Arbeit des Trainers. Der auf gnadenloses Pressing und hohe Laufbereitschaft aufgebaute Hochgeschwindigkeit-Fußball der Borussia genießt gerade auf der Insel höchste Wertschätzung. Nicht zuletzt deshalb wurden immer wieder Gerüchte laut, wonach Klopp schon in naher Zukunft einen Spitzenclub der Premier League betreuen könnte.

Es war deshalb kein Zufall, dass dessen Vertragsverlängerung bis 2018 in der Vorwoche am internationalen Medientag der Borussia im Beisein vieler englischer Journalisten bekannt gegeben wurde. Der Coach wird auch am Mittwoch im Rampenlicht stehen. Erstmals seit seiner Verbannung auf die Tribüne während des ersten Gruppenspiels in Neapel (1:2) kehrt er auf die Trainerbank zurück.

Hämische Sprüche seiner Profis nach den Spielen gegen Olympique Marseille (3:0) und beim FC Arsenal (2:1), dass auch ohne seine Anwesenheit an der Seitenlinie Siege möglich sind, bleiben Klopp erspart. Sportdirektor Michael Zorc hofft auf den dritten internationalen Erfolg in Serie: „Damit können wir einen Riesenschritt Richtung Achtelfinale machen. Wer die Heimspiele gewinnt, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit aufs Weiterkommen.“ Die inspirierende Atmosphäre des Dortmunder Fußball-Tempels ebnete schon in der vorigen Saison den Weg bis in das deutsche Finale gegen den FC Bayern. In den sechs Partien vor eigener Kulisse gab es ausnahmslos Siege.

Und auch in der Bundesliga blieb diese Bilanz in den ersten sechs Partien der Saison makellos. „Wir sind eine Heimmacht - und das wollen wir auch gegen Arsenal beweisen“, sagte Torhüter Roman Weidenfeller.

Welche Schlagkraft der Bundesliga-Zweite daheim entwickeln kann, bekamen die Späher aus London am Freitag beim 6:1 gegen den VfB Stuttgart zu sehen. Anders als bei der berauschenden Generalprobe wird Sebastian Kehl wieder im Kader stehen. Der von einem Bänderriss im Sprunggelenk genesene Kapitän signalisierte nach sechswöchiger Zwangspause Einsatzbereitschaft. Dagegen wird Nationalverteidiger Mats Hummels wegen muskulärer Probleme mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen. „Die Chance, dass er nicht spielt, liegt bei 97 Prozent“, sagte Klopp am Abend vor der Partie. Für Hummels rückt Neuzugang Sokratis in die Startelf.

Angesichts der Tabellenkonstellation in der Gruppe F dürfte es bis zum letzten Spieltag am 11. Dezember spannend bleiben. Wie Dortmund liegen auch die punktgleichen Konkurrenten FC Arsenal und SSC Neapel (jeweils 6) noch gut im Rennen. So einfach wie gegen Stuttgart wird es nach Einschätzung von Weidenfeller nicht werden: „Das ist eine andere Hausnummer. Wir haben sie mit dem 2:1 vor zwei Wochen gereizt.

Nun wollen sie sicher zurückschlagen.“ Ähnlich wie die Dortmunder können auch die Londoner mit einer imposanten Bilanz aufwarten: Sie sind seit 14 Auswärtsspielen unbesiegt. Allerdings muss das Team von Trainer Arsène Wenger auf Leistungsträger verzichten. Mittelfeldspieler Jack Wilshere wird dem Starensemble um die deutschen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker und Mesut Özil fehlen. Ebenfalls nicht dabei sind Mathieu Flamini, Alex Oxlade-Chamberlain, Theo Walcott, Abou Diaby und Lukas Podolski.

„Es ist ein großes Spiel. Wir werden dort mit großer Leidenschaft auftreten“, sagte Wenger ungeachtet der Verletzungssorgen. Den ungewöhnlichen Vergleich beider Teams von Klopp quittierte der Franzose am Abend vor dem Kräftemessen mit einem Lächeln: „Ich bin kein Musik-Spezialist. Aber ich schätze beide Teams und denke, dass uns eine schöne Sinfonie erwartet.“ (dpa)

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