zum Hauptinhalt
Alle lieben Lucas. Dortmunds Anhänger feiern den zweifachen Torschützen Lucas Barrios.

© rtr

Dortmund - Hannover 4:1: Dortmund weiter auf Meisterkurs

Schützenfest im Spitzenspiel: Nach 0:1 Rückstand gegen Hannover 96 dreht Dortmund das Spiel und siegt mit 4:1. Der siebte Meistertitel für den BVB rückt immer näher.

Als übergroßer Sympathisant von Borussia Dortmund ist Uli Hoeneß in den vergangenen Jahren nicht auffällig geworden. Gestern hat der Präsident des FC Bayern München eine Ausnahme gemacht und verkündet, dem Konkurrenten beim Spiel gegen Hannover 96 beide Daumen zu drücken. Allerdings tat Hoeneß das aus purem Eigennutz, denn sein Klub streitet mit den Niedersachsen um einen Platz in der Champions League. Wer es immer noch nicht mitbekommen haben sollte: Das Team von Trainer Mirko Slomka spielt die beste Saison seiner Bundesliga-Geschichte. Daran änderte auch das am Ende krachende 1:4 (0:0) am Samstag im mit 80.720 ausverkauften Dortmunder Stadion nichts.

Dass der BVB in der ersten Hälfte nicht sein bestes Spiel in dieser Saison machte, konnte er locker verschmerzen. Dieser Sieg war ein wichtiger Schritt Richtung Meisterschaft. Sechs Spieltage vor dem Saisonende können sie in Dortmund mit der Planung der Feierlichkeiten beginnen. Beim Spitzenspiel war allerdings nicht der Tabellenführer aus dem Revier, sondern der Verfolger in einigen Phasen die spielstärkere Mannschaft. Dieses Ensemble zeigte nach den vielen Erfolgserlebnissen der vergangenen Monate viel Selbstvertrauen. Während Hannover gekonnt kombinierte und den Ball laufen ließ, bemühten sich die Dortmunder, Struktur in ihre Aktionen zu bringen.

Von der allgemeinen Nervosität ließ sich auch der bislang so souveräne Torhüter Roman Weidenfeller anstecken. Dortmunds Kapitän eilte in der 17. Spielminute reichlich unmotiviert aus dem Tor, obwohl mit Neven Subotic und Mats Hummels beide Manndecker bei Didier Ya Konan waren. Zum Glück für Weidenfeller und seine Mitspieler schaffte es der Stürmer nicht, den Ball ins Tor zu spitzeln. Auf der anderen Seite scheiterten zuerst Lucas Barrios und wenig später Robert Lewandowski mit einem Weitschuss. Weiterhin schaffte es die Borussia nicht, Ruhe in ihre Aktionen zu bringen. Gerade dem technisch versierten Mario Götze unterliefen unerklärliche te Unzulänglichkeiten im Umgang mit dem Ball. Was blieb, waren gefährliche Standards, doch Zählbares gab es nicht zu notieren.

Wie viel sich die Gäste dagegen beim Spitzenreiter zutrauten, zeigte Slomkas personelle Entscheidung zu Beginn der zweiten Halbzeit: Für den linken Mittelfeldspieler Konstantin Rausch brachte er mit Jan Schlaudraff einen weiteren Akteur aus seiner Offensivabteilung. Den Dortmundern gelang es nun, sich mit großer Laufbereitschaft ein optisches Übergewicht zu erspielen, doch Hannover wehrte sich: Nach einem Eckball flankte Sergio Pinto den Ball nach innen, Mohammed Abdellaoue war zur Stelle und erzielte in der 57. Minute die Führung. Die Freude währte nicht lange, bereits im Gegenzug zeigte Mario Götze seine Fähigkeiten. Wie der 18-Jährige den Ausgleich erzielte, war technisch meisterhaft. Genau wie fünf Minuten später der brillante Angriffszug mit dem langen Ball von Sven Bender und der Flanke von Lukasz Pisczszek auf den Kopf von Lucas Barrios. Als der Mann aus Paraguay die Führung für den BVB erzielte, erbebte das Stadion.

Dortmund hatte das Spiel mit purem Willen gedreht. Und es sollte noch besser kommen. Barrios setzte sich mit grenzwertigem Einsatz durch und erzielte das dritte Tor, das 4:1 von Kevin Großkreutz nach herrlicher Ballstafette war die Kür. Es war der vierte Akt einer Aufholjagd, mit der die Borussia alle Zweifler Lügen strafte, die das jüngste Team der Liga als zu grün für den Titel bezeichneten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false