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Sport: Down over

Australien qualifiziert sich als erste Mannschaft fürs Halbfinale der Hockey-Weltmeisterschaft

Mönchengladbach - Große Spieler erkennt man daran, dass sie groß aufspielen, wenn wirkliche Größe gefragt ist. Jamie Dwyer, der Stürmer der australischen Hockey-Nationalmannschaft, wird also noch einige Möglichkeiten bekommen, seine Ausnahmestellung unter Beweis zu stellen. Gestern hat er sich schon mal ein bisschen eingeschossen für die großen Herausforderungen, die den Australiern bei der Weltmeisterschaft in Mönchengladbach noch bevorstehen. Dwyer gilt als bester Stürmer der Welt, zumindest verdient er so gut wie kein anderer Hockeyspieler, angeblich 80 000 Euro pro Jahr. Nach 70 Sekunden brachte er Australien mit 1:0 gegen Neuseeland in Führung, später erzielte er beim 7:1 (3:1)-Sieg auch den Treffer zum 6:1. Australien hat damit als erstes Team das Halbfinale erreicht. Als zweites Team aus der Gruppe A werden sich wohl die Spanier qualifizieren, die heute gegen den Gruppenletzten Japan einen Punkt fürs Weiterkommen benötigen.

Die Neuseeländer haben zwar keine Chance mehr auf den Einzug ins Halbfinale, bleiben trotz ihrer hohen Niederlage aber eine positive Überraschung. Bernhard Peters, Trainer der deutschen Mannschaft, hatte sie vor Turnierbeginn sogar als seinen Geheimfavoriten bezeichnet. Auch Maurits Hendriks, Trainer der Spanier, hatte sich nach dem hart umkämpften Sieg seiner Mannschaft sehr wohlwollend über den Gegner aus Ozeanien geäußert: „Ich bin tief beeindruckt von ihrem Spiel. Sie haben sich stark verbessert.“

Trotzdem endete das Aufeinandertreffen mit den Australiern wie immer in den vergangenen 30 Jahren: Die Neuseeländer waren chancenlos. Der letzte Sieg in einem wichtigen Turnier gelang ihnen 1976 beim Olympiasieg. Nur kurz sah es aus, als könnte den Neuseeländern erneut eine Überraschung gelingen: Mitesh Patel schaffte nach 20 Minuten – im Nachschlag nach der ersten Strafecke – den Ausgleich, kurz darauf hatten sie eine gute Möglichkeit zum 2:1, die ungenutzt blieb.

Für die Australier verlief das Spiel im Kleinen wie das Turnier im Großen. Sie hatten Startschwierigkeiten, setzten sich am Ende aber klar durch. Bis zur Pause leisteten die Neuseeländer noch Widerstand, in der zweiten Hälfte aber entblößten sie ihre Abwehr so sehr, dass der Olympiasieger zu vier weiteren Toren kam. Seit ihrer Auftaktniederlage gegen Spanien haben die Australier drei Spiele gewonnen, dabei 14:2 Tore erzielt: Der Favorit hat sich warm geschossen.

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