zum Hauptinhalt
Alex Alves in seiner Zeit als Hertha-Spieler.

© dpa

Dr. Dollas Diagnose (84): Alex Alves' Leukämie-Erkrankung

Alex Alves, der frühere Profi von Hertha BSC, ist an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt. Eine Chemotherapie schlug nicht richtig an. Anfang Oktober wurde dem 37-Jährigen Knochenmark transplantiert.

Alex Alves, der frühere Profi von Hertha BSC,  ist an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt. Der 37-Jährige wurde am 7. Oktober in der Krebsklinik Amaral Carvalho operiert. Dabei wurde ihm Knochenmark transplantiert. Spender war einer der Brüder des exzentrischen Ex-Torjägers von Hertha BSC (2000 bis 2003). Alves leidet seit vier Jahren an der schweren Erkrankung. Eine Chemotherapie schlug nicht richtig an.

Im Knochenmark finden sich die blutbildenden Zellen. Diese bilden die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Die Leukämie, häufig auch als Blutkrebs bezeichnet, ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems.

Dabei werden vermehrt weiße Blutkörperchen und auch ihre funktionsuntüchtigen Vorstufen gebildet. Diese Leukämiezellen breiten sich im Knochenmark aus und verdrängen dort die übliche Blutbildung. Die Zellen können auch Organe wie Leber, Milz und Lymphknoten infiltrieren und damit die Funktion der Organe vermindern. Durch die Störung der Blutbildung kommt es zur Blutarmut (Anämie) mit Mangel an roten Blutkörperchen und Blutplättchen sowie einen Mangel an funktionstüchtigen weißen Blutkörperchen.

Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.
Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.

© promo

Es gibt mehrere Leukämieformen, die auch in akute und chronische Formen unterteilt werden. Die chronischen Formen werden häufig zufällig durch ein Check up festgestellt. Dabei kommen die Patienten oft mit dem Gefühl einer verminderten Belastungsfähigkeit und auch einer übermäßig schnellen Ermüdung und Lustlosigkeit zum Arzt. Es können Lymphknotenschwellungen und Gewichtsverlust, sowie Hautausschläge und Infektionen auftreten.

Die Ursache der Krankheit ist noch weitgehend ungeklärt. Diskutiert werden Risikofaktoren wie Strahlung und Viren. Auch eine genetische Vorbelastung ist möglich. Die Behandlung der Krankheit wird mit Zytostatika durchgeführt. Dies sind Präparate (Chemotherapeutika), die Wachstum und Zellteilung hemmen und zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden. Auch Stammzelltransplantationen werden durchgeführt. Dafür muss ein passender Knochenmarkspender, der zuerst bei engen Verwandten gesucht wird, gefunden werden. Ist dies nicht möglich, gibt es entsprechende Datenbanken (Knochenmarkspenderdatei), in denen die Gewebemerkmale von vielen freiwilligen Spendern gespeichert sind. Oft ist die Transplantation die einzige Möglichkeit für eine vollständige Heilung.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false