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Sport: Drobny macht sich wichtig

HSV-Torwart hält das 1:1 gegen Wolfsburg fest.

Hamburg - Allzu oft bekommt Jaroslav Drobny ja nicht die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, nimmt man das Training mal aus. Am Sonntagabend war es so weit: Der 33 Jahre alte Tscheche durfte zum zweiten Mal in dieser Saison das Tor des Hamburger SV hüten, weil die Nummer eins des HSV pausieren musste – René Adler war zum fünften Mal verwarnt worden. Drobny also. Jener Mann, der einst hinter Frank Rost die Bank drückte, dann in der vergangenen Zitter-Saison zum Stammkeeper wurde und nun nolens volens zurück ins Glied rückte, weil Adler einfach besser ist.

Drobny dürfte nach diesem 1:1 gegen den VfL Wolfsburg wieder ein paar mehr Freunde im Klub gefunden haben, denn er rettete dem HSV mit einigen starken Paraden Mitte der zweiten Halbzeit zumindest diesen einen Punkt – der im Kampf um einen Europa-League-Platz noch Gold wert sein könnte.

Die Leistung der Mannschaft war mehr als dürftig, und nach Makoto Hasebes Kopfballtreffer zum 1:1 für den VfL wackelte der HSV. Doch dreimal parierte Drobny prächtig: zunächst wehrte er Naldos Kopfball ab, dann warf er sich drei Minuten später Bas Dosts Schuss in den Weg und schließlich war der ehemalige Hertha-Torwart auch da, als Dost den Ball über ihn hinweg chippen wollte. Erwartungsgemäß hielt sich Drobny mit Eigenwerbung zurück: „Es ist doch mein Job, da zu sein, wenn ich gebraucht werde.“

Weil Drobny als zweiter Mann keinen Stunk macht und in der Mannschaft beliebt ist, würde der Hamburger Trainer Thorsten Fink ihn gern behalten. „Es gibt immer wieder Spieler, die wichtig sind, obwohl sie nicht immer spielen – Drobo ist ein Paradebeispiel dafür“, sagte er. Wenn da nicht Drobnys üppiges Gehalt von 1,7 Millionen Euro wäre, der HSV hätte wohl längst mit ihm verlängert. So wird er auf Geld verzichten müssen, wenn er in Hamburg bleiben will.

Am Sonntag sah es lange Zeit nicht so aus, als müsse sich Drobny auszeichnen. Bis zu Heiko Westermanns Tor unmittelbar vor der Pause passierte wenig. Danach drehte der VfL auf, doch mehr als Hasebes Ausgleich kam nicht zustande.

„Wir spielen eine gute Saison, haben 45 Punkte und wollen in den letzten Spielen alles möglich machen“, sagte Fink. Doch seinem Team fehlen nun drei Punkte zu Rang sechs. Selten war es so leicht, sich für den Wettbewerb unterhalb der Champions League zu qualifizieren. Doch regelmäßig verpasst es der HSV, die Big Points zu machen. Am Sonntag war mal wieder so ein Abend. Frank Heike

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