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Blockade gelöst. Den deutschen Volleyballern um Georg Grozer gelang nach zwei Niederlagen bei der WM gegen Kanada der erste Sieg. Foto: dpa

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Sport: Druck abgeschmettert

Deutsche Volleyballer vermeiden frühes WM-Aus

Berlin - Die Erleichterung war am Montagabend groß bei den deutschen Volleyballern. „Wir hatten die letzten zwei Tage enormen Druck. Bei uns hat man gesehen, dass wir mit dem Rücken zur Wand standen“, sagte Außenangreifer Sebastian Schwarz nach dem ersten Sieg bei der WM in Italien. Nach Niederlagen gegen Polen und Serbien hatte sich die deutsche Mannschaft einen glanzlosen 3:0 (27:25, 25:22, 25:20)-Sieg gegen Kanada erarbeitet und damit die zweite Runde erreicht.

Nach ihrem holprigen Vorrunden-Auftritt hoffen die deutschen Männer nun auf Besserung – und haben sogar die Chance, das Viertelfinale zu erreichen. „Es bringt nichts, wenn man super startet, aber danach nichts mehr reißt“, sagte Kapitän Björn Andrae. Wie groß der Druck angesichts der drohenden historischen WM-Pleite auf den Männern des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) lastete, war in der Partie gegen den Außenseiter Kanada bei fast jedem Ballwechsel zu spüren. Nur wenig Vertrauen in die eigene Stärke herrschte im deutschen Spiel, immer wieder gab es vor allem bei Aufschlägen unerklärliche Fehler. Im ersten Satz kamen die Kanadier sogar zu zwei Satzbällen. Am Ende konnten die Deutschen das schwächste Abschneiden bei einer WM-Endrunde gerade noch abwenden.

„Wir haben gezeigt, dass wir ein Team sind und kämpfen können, auch wenn die spielerische Leichtigkeit gefehlt hat“, sagte Schwarz. Bundestrainer Raúl Lozano nahm sein junges Team in Schutz: „Es war ein gutes Spiel von meiner Mannschaft. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir sehr viel Druck hatten. Ich bin glücklich über den Sieg und die Qualifikation für die zweite Runde. Das war das Minimalziel bei der WM.“

Im Morgengrauen nach dem befreienden Sieg nahmen die deutschen Volleyballer das nächste Ziel bei der WM in Angriff. Schon um 4.30 Uhr mussten sie aufstehen, ehe es per Flieger von Triest nach Sizilien ging. In Catania heißen die nächsten Gegner Puerto Rico und Gastgeber Italien. Vor allem die Italiener sind dem jungen deutschen Team bestens bekannt: Erst im Endspurt auf die WM gab es vor zwei Wochen zwei Testspiele, die mit einem Sieg und einer Niederlage endeten. Ein Sieg auf Sizilien könnte bereits für das Erreichen der nächsten Runde genügen. „In der nächsten Runde geht es wieder bei null los“, sagte Lozano. Die Italiener nehmen das deutsche Team trotz dessen schwacher Vorrunde immer noch ernst. „Deutschland ist definitiv ein hochkarätiger Gegner“, sagte Italiens Coach Andrea Anastasi. „Sie haben einen großartigen Coach und großartige Spieler.“ dpa

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