zum Hauptinhalt
Seit Josh Pauls das Ritual mit dem Kartoffelkopf etabliert hat, haben die USA kaum ein Spiel verloren. 

© imago images/Motorsport Images

Spiel um Gold im Para-Eishockey: Duell der Legenden

USA gegen Kanada: Im Finale kommt es zum Showdown der Dauerrivalen. Zwei Spieler genießen schon jetzt Legendenstatus: Josh Pauls und Tyler McGregor. Und dann gibt es noch Mr. Potato Head.

Von Mona Alker

An dieser Stelle berichtete das Team der Paralympics Zeitung, ein Projekt von Tagesspiegel und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Alle Texte zu den Spielen rund um Peking finden Sie hier. Aktuelles finden Sie auf den Social Media Kanälen der Paralympics Zeitung auf Twitter, Instagram und Facebook.

Josh Pauls ist ein Urgestein im US-amerikanischen Para-Eishockey. Seit er bei den Paralympics für die USA startet, gewann seine Mannschaft drei Mal in Folge Gold. An diesem Sonntag soll für den 29 Jahre alten Kapitän Titel Nummer vier folgen. „Ich spiele nicht nur Eishockey, ich lebe es“, erklärte er mal in einem Interview.

Neben den Paralympicssiegen sammelte Pauls zahlreiche Medaillen bei Weltmeisterschaften. Aus dem Nationalteam ist er seit seinem Debüt 2008 kaum wegzudenken. Insgesamt 18 Partien bestritt er bei Paralympischen Spielen – so viele wie kein anderer US-amerikanischer Spieler jemals zuvor. 

Doch nicht nur die USA, auch Finalgegner Kanada hat eine Legende in den eigenen Reihen: Tyler McGregor. An seinem 28. Geburtstag traf der Stürmer im Halbfinale gegen Korea allein vier Mal. Sein internationales Debüt gab er 2012, seitdem verzeichnet er zahlreiche Medaillen, darunter eine Silber- und eine Bronzemedaille bei den Paraylmpics. 2017 erzielte er bei den Weltmeisterschaften unter anderem zwei Tore in 17 Sekunden, schaffte einen Hattrick im Finale gegen die USA und verließ das Turnier als Top-Scorer. 

Kanada vs. USA: Der Klassiker 

„Ich spiele Eishockey, seit ich drei Jahre alt bin. Mein ganzes Leben haben ich dem Sport gewidmet“, erzählt McGregor im Gespräch mit der Paralympics Zeitung. Die Goldmedaille bei den Paralympischen Spielen ist sein lang ersehntes Ziel. „Es ist alles, wovon ich je geträumt habe.“ 

Der Kanadier Tyler McGregor (links) und der Amerikaner Josh Pauls (rechts).
Der Kanadier Tyler McGregor (links) und der Amerikaner Josh Pauls (rechts).

© imago images/Mauro Ujetto

Das Duell zwischen Kanada und den USA ist im Para-Eishockey ein echter Klassiker. Bei den letzten fünf Weltmeisterschaften standen sich diese beiden Teams im Finale gegenüber. Zwei Mal gewann Kanada, drei Mal die USA. Auch bei den Paraylmpics 2018 kam es zu diesem Finalduell. In Pyeongchang gewann die USA in der Verlängerung. Entsprechend groß ist die Motivation der Kanadier für eine Revanche. „Es wäre eine riesige Erleichterung“, sagt McGregor. Der Paralympics-Sieg wäre für ihn das größte, es ist alles, worauf er sein ganzes Leben lang hingearbeitet hat. 

Kapitän Josh Pauls (Mitte) steht mit dem US-Team vor seinem vierten Paralympics-Titel in Folge.
Kapitän Josh Pauls (Mitte) steht mit dem US-Team vor seinem vierten Paralympics-Titel in Folge.

© Imago

Wie das Spiel am Sonntag (5.05 Uhr deutscher Zeit) ausgeht, bleibt abzuwarten. Das Vorrundenspiel in Peking verloren die Kanadier deutlich mit 0:5 gegen die USA. „So wollten wir natürlich nicht ins Turnier starten. Das war eine ziemlich enttäuschende Leistung“, sagt McGregor. Vor dem Finale hätten sie ihre Fehler analysiert, aber auch Dinge in der Wettkampfvorbereitung angepasst. „Letztes Mal hat unsere ganze Routine vor dem Spiel einfach nicht gestimmt.“ Doch das wird dieses Mal anders sein, ist sich der Kanadier sicher. 

Mr. Potato Head: Erfolgreiches Ritual bei Josh Pauls 

Bereits im Halbfinale performten beide Teams in Bestform und gewannen jeweils mit 11:0 gegen Korea (Kanada) und China (USA). Niemals zuvor wurden mehr Tore in einem paralympischen Halbfinale erzielt. Vielleicht half den Amerikanern am Ende auch ein Aberglauben: Vor jedem Spiel stellt Josh Pauls eine kleine Figur in der amerikanischen Kabine auf, die in Richtung der gegnerischen Kabine schaut. Es handelt sich dabei um „Mr Potato Head“, einen Kartoffelkopf, der aus dem Film Toy Story bekannt ist. Seit Pauls dieses Ritual etabliert hat, haben die USA kaum ein Spiel verloren. 

Tyler McGregor will mit Kanada Revanche gegen die USA.
Tyler McGregor will mit Kanada Revanche gegen die USA.

© Imago

Egal, wie sich das Finale am Sonntag entwickeln sollte: Dass Pauls und McGregor Schlüsselrollen zukommen, ist bereits im Vorfeld klar. Beide Teams haben mit ihnen extrem erfahrene und extrem erfolgreiche Spieler im Team. Hinzu kommen weitere Talente wie etwa Declan Farmer und Brody Roybal auf US-amerikanischer und Billy Bridges und Garrett Riley auf kanadischer Seite. Ob Mr. Potato Head am Ende den Ausschlag gibt? Das wird sich zeigen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false