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Ecclestones Entgleisung: Formel-1-Chef Ecclestone lobt Adolf Hitler

Ein Interview sorgt für Entrüstung in England: Bernie Ecclestone zeigt in der Londoner Zeitung "The Times" Sympathie für totalitäre Regime und Adolf Hitler. Außerdem bedauere er den Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein.

Berlin - In einem Interview mit der Londoner Tageszeitung „The Times“ hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone Sympathien für totalitäre Regime im Allgemeinen und Adolf Hitler im Speziellen ausgedrückt. Der 78 Jahre alte Milliardär sagte der „Times“, die Demokratie habe vielen Ländern „nicht gutgetan“, England eingeschlossen. Vertreter politischer Parteien und jüdischer Organisationen reagierten bestürzt auf Ecclestones Aussagen.

Adolf Hitler sei zwar kein „guter Diktator“ gewesen, sagte Ecclestone, lobte aber Hitlers Fähigkeit, „viele Leute zu führen“ und „Dinge zu erledigen“. Ecclestone räumte zudem die Möglichkeit ein, Hitler sei zu manchen Entscheidungen „überredet“ worden. In dem am Sonnabend erschienenen Interview stellte der Formel-1-Chef zudem Vorteile von Alleinherrschern gegenüber demokratischen Gesellschaften heraus. „Politiker kümmern sich zu sehr um Wahlen“, sagte Ecclestone. Auch die von der britischen Regierung mitgetragene Entscheidung, den irakischen Diktator Saddam Hussein zu stürzen, sein „eine schreckliche Sache“ gewesen: „Er war der Einzige, der das Land kontrollieren konnte. Das gleiche gilt für die Taliban.“ Ecclestone sagte, er möge „starke Führungspersönlichkeiten“ wie die frühere britische Regierungschefin Margaret Thatcher, und erklärte, Max Mosley, der Präsident des Weltmotorsportverbands Fia, würde einen guten Premierminister abgegeben. Bereits im vergangenen Monat hatte Ecclestone mit der Bemerkung für Entrüstung gesorgt, die Formel 1 benötige eine „schwarze, jüdische Frau, die am besten auch noch Rennen gewinnt“. 2008 hatte er rassistische Schmähungen gegen Weltmeister Lewis Hamilton mit dem Kommentar abgetan, sie hätten als Witz begonnen.

Stephen Pollard, Kommentator der Zeitung „Jewish Chronicle“, griff Ecclestone scharf an: „Herr Ecclestone ist entweder ein Idiot oder moralisch abscheuerregend.“ Abgeordnete sowohl der Labour-Partei als auch der Tories äußerten Besorgnis darüber, dass der Formel-1- Chef antidemokratische Ressentiments schüre. „Wenn Ecclestone ernsthaft denkt, Hitler habe dazu überredet werden müssen, sechs Millionen Juden umzubringen, jedes europäische Land anzugreifen und London zu bombardieren, zeugt das von völligem Fehlen von Urteilsvermögen“, sagte der Labour-Abgeordnete Denis MacShane.Tsp

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