zum Hauptinhalt

Sport: Ein Gag für 3,3 Millionen

Noch fehlt die letzte Unterschrift, aber sonst soll schon alles klar sein: Kobe Bryant, der wohl größte Star der nordamerikanischen Basketballliga NBA, wird in der kommenden Saison für Virtus Bologna in der italienischen Liga spielen. Eine tolle Sache, möchte man glauben, damit wird die Basketballwelt in der nächsten Saison auf Bologna blicken, Zuschauer werden die Halle füllen, Fernsehsender übertragen, Sponsoren zahlen.

Noch fehlt die letzte Unterschrift, aber sonst soll schon alles klar sein: Kobe Bryant, der wohl größte Star der nordamerikanischen Basketballliga NBA, wird in der kommenden Saison für Virtus Bologna in der italienischen Liga spielen. Eine tolle Sache, möchte man glauben, damit wird die Basketballwelt in der nächsten Saison auf Bologna blicken, Zuschauer werden die Halle füllen, Fernsehsender übertragen, Sponsoren zahlen. Doch das stimmt nicht.

Die Basketballwelt und viele andere Sportinteressierte werden für exakt zehn Spiele nach Bologna blicken. Lediglich zwischen dem 9. Oktober und dem 16. November wird der Basketball-Multimillionär in Italien Punkte erzielen, für mehr Spiele reicht das Geld einfach nicht. Das hat der Klubpräsident Claudio Sabatini bereits zugegeben. 3,3 Millionen Euro kostet ihn dieser kurzfristige PR-Gag, denn mit Sport hat diese Verpflichtung nichts zu tun. Wenn die italienische Meisterschaft entschieden wird, spielt Kobe Bryant längst wieder bei seinen Los Angeles Lakers in der NBA. Vielleicht auch schon früher. Falls der Lockout der NBA beendet sein sollte, kann Kobe Bryant sofort aus seinem Vertrag mit Bologna aussteigen. Was also soll das Ganze?

Virtus Bologna hat für kurzfristigen Glanz eine langfristige Perspektive geopfert. In anderen Spielern oder in der Nachwuchsarbeit wären die 3,3 Millionen Euro deutlich sinnvoller angelegt. Zumal der italienische Basketball auf dem internationalen Parkett in den letzten Jahren sehr nachgelassen hat. Die Vereinsführung hätte besser das Vereinsmotto noch mal studiert: Einer für alle, alle für einen, lautet es. Alles für einen steht da nicht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false