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Bei Frust muss im Tennis oft der unschuldige Schläger dran glauben.

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Tagesspiegel Plus

„Ein Hoch auf das Tief“: Ein Sportpsychologe erklärt, wie Niederlagen in Siege umgewandelt werden können

Egal, ob beim Brettspiel oder beim Sport: Niederlagen schmerzen. Wie man am besten damit umgeht und warum eine imaginäre Telefonzelle helfen kann, verrät der Sportpsychologe Stefan Voll.

Herr Voll, ich kenne es von mir selbst: Als Kind, der Zorn, der aufstieg, wenn ich gegen meine Schwester bei einem Brettspiel verloren habe. Und auch heute noch, 40 Jahre später, der gleiche Zorn, wenn ich beim Tennis verliere. Warum wühlen uns Niederlagen so sehr auf?
Niederlagen sind stets mit negativen Emotionen verbunden. Letztere haben nachgewiesenermaßen ein hohes Vereinnahmungspotenzial, zumal diese meist mit der Erkenntnis des eigenen Versagens verbunden werden. Zudem werden Niederlagen in der westeuropäischen Lesart vorrangig mit Versagen, Frustration und einer gewissen Endgültigkeit assoziiert und deshalb bei manchen Spielern als tragischer Moment erlebt. Wenn man vor sich jedoch selbst attestieren kann, dass man an seine Leistungsgrenze gegangen ist, ist die Enttäuschung nicht so groß, weil der Selbstvorwurf kleiner ausfällt.

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