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Sport: Ein Mann, ein Wort

Die Mission heißt: Extremsport gegen Aids

Ein kleines Horrorszenario über die kommenden Wochen: Es ist kalt, es ist dunkel, wir werden sehr gemütlich, und in ungefähr drei Wochen fangen die Unterhosen an, rote Abdrucklinien auf die Haut zu zeichnen. Weihnachten ist dann kalorienmäßig sowieso alles gelaufen. Zu allem Überfluss schenkt uns vielleicht jemand ein Ändere-Dein-Leben-Handbuch, oder wir kaufen es in einem Moment der Selbstkasteiung selbst. Damit das alles nicht passiert, gibt es ein Buch, das garantiert motiviert, ohne Ratgeber zu sein. Es heißt „Mit aller Kraft“, und darin erzählt der Extremsportler Joachim Franz von seinem Leben weg von 120 Kilogramm und hin zu tausenden von Kilometern auf Rad, Roller oder zu Fuß, durch Wüsten und auf Berge hinauf. Das tut er nicht zum Selbstzweck, sondern als Zeichen: Mit seinem Team trägt er etwa eine überdimensionale Aidsschleife auf den Berg Pik Pobedy in Kirgisien, oder er fährt die Panamericana entlang, eine Straße, die über 23 000 Kilometer durch ganz Amerika führt, um auf allen Stationen über Aids zu informieren. Im Buch erzählt er in kurzen Happen, selbstkritisch und ohne zu viel Pathos. Das kann man schneller als jede Portion Kartoffelchips verschlingen.

— Joachim Franz: Mit aller Kraft. Extremsport und Abenteuer für eine humanere Welt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg. 301 Seiten, 19,90 Euro.

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