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Sport: Ein Mann, eine Show

Cristiano Ronaldo schießt Real und Milan weiter

Berlin - Nach seiner tollen Vorstellung erhielt Cristiano Ronaldo das Lob, das ihm zustand. Mit einer spektakulären „Ein-Mann-Show“ („Marca“) und zwei Toren hat der portugiesische Star Real Madrid ins Achtelfinale der Champions League geschossen und nicht nur Zinédine Zidane ins Schwärmen gebracht. „Cristiano Ronaldo ist nicht gut, er ist phänomenal“, sagte der frühere Spieler und heutige Berater von Real Madrid nach dem 3:1-Erfolg bei Olympique Marseille. Auf die Frage, ob Cristiano Ronaldo so gut sei wie er selbst es früher war, antwortete der Franzose mit einem Lächeln: „Ich habe nur ab und zu so gut gespielt, aber er tut es häufig.“

Selbst aus Italien trafen Danksagungen für Cristiano Ronaldo ein. Dank seiner Gala konnte der AC Mailand sein mageres 1:1 beim FC Zürich verschmerzen und mogelte sich als Gruppenzweiter in die lukrative K.o.-Runde der Champions League. „Grazie Real“, schrieb am Mittwoch der „Corriere dello Sport“ und „La Gazzetta dello Sport“ titelte: „Es ist geschafft! Milan schleicht sich klammheimlich weiter.“ Im Zürcher Letzigrund mussten die Gäste aus Italien lange zittern, nachdem Milan Gajic die abgeschlagenen Schweizer nach einer halben Stunde in Führung gebracht hatte. Per Foulelfmeter gelang Ronaldinho der Ausgleich – und dank Reals Schützenhilfe konnte der Brasilianer später lakonisch feststellen: „Man kann nicht immer gut spielen. Hauptsache wir sind weiter.“

Neben den beiden Branchenriesen schafften am letzten Vorrundenspieltag der FC Bayern München und Wolfsburgs Gruppengegner ZSKA Moskau den Sprung ins Achtelfinale. Bereits qualifiziert waren der FC Chelsea, Manchester United, FC Arsenal, FC Sevilla, AC Florenz, Olympique Lyon, Girondins Bordeaux und der FC Porto. Für Maccabi Haifa dagegen endete das Abenteuer Champions League mit einer historischen Bruchlandung: Als erstes Team verabschiedete sich der Klub aus Israel ohne Punkt und ohne Tor aus dem europäischen Spitzenwettbewerb.

Für Ronaldo hingegen war das Spiel Balsam für seine Seele nach seinem Platzverweis in der spanischen Liga. Nach fünf Minuten traf er mit einem direkt verwandelten Freistoß aus rund 35 Metern und sein zweiter Treffer in der 79. Minute war nicht minder spektakulär: An der Strafraumgrenze war er mit Verteidiger Diawara und Torwart Mandanda kollidiert, rappelte sich als erster wieder auf und schoss den Ball unbedrängt ins leere Tor. „Ich bin glücklich darüber, dass ich unserer Elf mit meinen Toren zum Gruppensieg verholfen habe“, sagte der portugiesische Nationalspieler, der sich über ein Sonderlob seines Trainers freuen durfte. „Die zwei Treffer werden ihm gut tun. Seine Leistung war grundlegend für unseren Erfolg“, sagte Trainer Manuel Pellegrini.

Zur Randnotiz geriet an diesem Abend der ansprechende Auftritt des eigentlich schon abgeschriebenen Rafael van der Vaart: Der frühere HSV-Kapitän war als Ersatz für den verletzten Kaka von Anfang an dabei und zeigte bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute eine gute Partie.

Weniger spektakulär war Chelseas Auftritt beim 2:2 gegen Apoel Nikosia. „Kein guter Abend“, sagte Trainer Carlo Ancelotti. „Das war die schlechteste Leistung, seitdem ich Chelsea trainiere.“ Der deutsche Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack konnte froh sein, dass er wegen einer Knieblessur geschont wurde und nicht am „Chelsea-Flop“ („The Sun“) beteiligt war. Mit so einer Leistung, schrieb die „Times“, sei Chelsea eigentlich in der Europa League besser aufgehoben. dpa

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