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Sport: Ein Matthäus ist genug

Christian Hönicke hofft, dass Michael Ballack 2010 als Weltmeister zurücktritt

Gute Nachricht für die deutschen Fußballfans. Im Magazin „Eurosoccer“ kündigte Michael Ballack an: „Soweit ich gesund und fit bin, werde ich die EM 2012 in Angriff nehmen. Ich werde Fußball spielen, solange es mir Spaß macht.“ Der Kapitän der deutschen Nationalelf denkt „noch lange nicht ans Aufhören“. Es gibt dabei nur ein Problem: 2012 wäre Ballack bereits 36 Jahre alt.

Nun könnte man argumentieren, dass es für dieses Szenario immerhin ein historisches Vorbild gibt: Vor acht Jahren trat Deutschland, wenngleich mäßig erfolgreich, mit dem 39 Jahre alten Lothar Matthäus bei der EM an. Um seinem fortschreitenden körperlichen Verfall gerecht zu werden, wurde für den Mittelfeldspieler extra die eigentlich bereits ausgelaufene Planstelle des Liberos verlängert. Diese Lösung allerdings bietet sich Michael Ballack nicht mehr. Der Libero ist inzwischen wirklich begraben und wird es – so nicht überraschend Erich Ribbeck Joachim Löw als Bundestrainer beerbt – auch bleiben.

Ein Ausweg wäre, dass der Profi des FC Chelsea umschult und sich weitsichtig auf die weniger stressige und derzeit halbvakante Position des Torhüters stürzt. Dass Ballack bei Chelsea kaum an Petr Cech als Nummer eins vorbeikommen dürfte, ist nicht so schlimm: Jens Lehmann kam auch ohne Spielpraxis zur vergangenen EM – und war immerhin schon 38.

Vielleicht aber sollte der geneigte Fan doch hoffen, dass sich Michael Ballack 2010 mit dem WM-Pokal in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden kann. Einen zweiten Lothar Matthäus – egal auf welcher Position – braucht Fußballdeutschland nicht unbedingt.

Christian Hönicke

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