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Sport: Ein Riss im Spiel

Der FC Bayern besiegt Augsburg 2:0 und erreicht das Pokal-Viertelfinale, bangt aber um Arjen Robben.

Augsburg - Arjen Robben krümmte sich am Boden, aus seinem Knie lief Blut. Augsburgs Torwart Marwin Hitz hatte den Flügelspieler von Bayern München niedergestreckt, mit bandagiertem Knie musste der Niederländer vom Feld. Es war ein bewegter Start ins Pokal-Achtelfinale für Robben: Nach drei Minuten bereits hatte er den Titelverteidiger beim FC Augsburg in Führung gebracht, doch zehn Minuten später war das Spiel wegen einer tiefen Wunde beendet. Am Ende erreichten die Bayern nach dem 2:0 (1:0)-Sieg das Viertelfinale. Was blieb, war die Sorge um Robben.

„Er ist hier in der Klinik, es ist eine Risswunde“, sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer. Über eine weitergehende Verletzung wollte er noch nicht spekulieren.

Zuvor hatten die Schwaben dem FC Bayern wie so oft einen harten Kampf geliefert. Aber auch dieses Mal jubelte am Ende der Triple-Sieger. „Leicht haben wir uns hier noch nie getan“, sagte Thomas Müller, der Torschütze zum 2:0, später, „das war auch heute so, deshalb fahren wir zufrieden nach Hause.“ Wie im Vorjahr bezwangen die Münchner am Mittwochabend den bayerischen Nachbarn 2:0 im Achtelfinale des DFB-Pokals. Den Augsburger André Hahn konnte die gute Leistung des FCA nicht trösten, er sagte aber: „Wir können erhobenen Hauptes vom Platz gehen.“

Wie vor vier Wochen beim 3:0 in der Bundesliga trafen die Bayern gegen Augsburg in der vierten Minute: Mario Mandzukic schickte den nimmermüden Robben steil, der Niederländer, seit Wochen in glänzender Form, scheiterte zunächst an Augsburgs Torhüter Hitz. Aber der Ball kam noch einmal zurück zu Robben, der ihn zum 1:0 für den Favoriten über die Linie drückte. Es war sein fünfter Treffer innerhalb von zwölf Tagen.

Die Gäste waren zunächst Herr im fremden Stadion. Vor allem Robben sorgte für ständige Unruhe – bis zur zwölften Spielminute. Er lauerte auf den langen Pass, bekam ihn auch, aber befand sich bei Ballabgabe knapp im Abseits. Robben sah weder die Fahne des Linienrichters, noch hörte er den Pfiff. Er lief weiter aufs Tor zu. Warum nun aber Hitz nicht abwartete, sondern den Münchner rüde umgrätschte, ist nicht nachzuvollziehen. „Das war so nicht gewollt“, sagte Hitz später. Der Augsburger Torhüter sah Gelb.

Robben blieb hinter der Torauslinie liegen und das Zeichen, das er gab, ließ darauf schließen, dass etwas Schlimmeres passiert sein musste. Kurz darauf signalisierten auch die hinter das Tor geeilten medizinischen Betreuer der Münchner, dass Robben nicht mehr weiter machen konnte. Nach einer Viertelstunde kam Müller ins Spiel. Die Verletzung des Kollegen ging nicht spurlos an den Bayern vorüber. Die Augsburger wurden mutiger in ihren Angriffsbemühungen, schafften es aber nicht, die Münchner Unordnung für sich zu nutzen. Mit seinem Kopfballtreffer zerstörte Müller in der 78. Minute die Augsburger Hoffnungen. Elisabeth Schlammerl

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