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Sport: Ein Sieg in letzter Not

Borussia Dortmund fehlten beim Uefa-Cup-Hinspiel in Wien gegen Austria zehn Spieler, doch die Mannschaft überzeugt und gewinnt mit 2:1

Wien (Tsp). Nach Wochen mit schwachen Leistungen hat Borussia Dortmund im ErstrundenHinspiel des Uefa-Cups endlich einmal ein engagiertes und überzeugendes Spiel gezeigt. Und prompt gewann die Elf von Trainer Matthias Sammer bei Austria Wien mit 2:1 (1:1). Die Borussia hat nun für das Rückspiel eine hervorragende Ausgangsposition. Im Duell zweier Teams, die beide in der Qualifikationsrunde für die Champions League gescheitert waren, lief spielerisch nicht alles nach Wunsch bei den Dortmundern. Doch das durfte man auch nicht erwarten. Schließlich fehlten Trainer Sammer nach den kurzfristigen Ausfällen von Stürmer Jan Koller und Regisseur Tomas Rosicky im Wiener Ernst-Happel-Stadion insgesamt zehn Spieler. Zur Auffüllung seines Kaders hatte sich der Coach sogar vier Spieler aus der Amateur-Mannschaft ausleihen müssen. Die Startelf, die Sammer auf den Platz schickte, besaß dennoch noch die Erfahrung von insgesamt 427 Europapokalspielen.

Im Gegensatz zum 0:1 im letzten Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart präsentierten sich die Borussen wesentlich einsatzfreundiger. Außerdem spielten sie Chancen heraus - und schossen Tore. Sammer hatte den Brasilianer Dede von der linken Außenbahn ins zentrale Mittelfeld versetzt. Diese Umstellung zahlte sich aus. Denn der Mannschaftskapitän fiel durch gute Übersicht und kluge Pässe auf. Er hatte eine Reihe von guten Szenen und bereitete auch den zweiten Treffer von Lars Ricken vor, der mit einem 18-m-Schuss in der 67. Minute den entscheidenden Treffer erzielte.

Die erste gute Dortmunder Chance hatte Sebastian Kehl, der in der 22. Minute nach einer Hereingabe von Niclas Jensen die Führung vergab. Danach setzte sich zunächst das Dortmunder Verletzungs-Dilemma fort. Ohne Einwirkung des Gegners begann Otto Addo nach einem Zweikampf plötzlich zu humpeln. Doch der Stürmer blieb noch einige Minuten auf dem Feld – und er nutzte die Zeit zum Führungstreffer. Unmittelbar vor seiner Auswechslung zirkelte er in der 38. Minute den Ball aus 14 Metern unhaltbar für Austrias Torhüter Thomas Mandel in den Torwinkel. Danach kam Giuseppe Reina für ihn auf das Feld.

Doch auch die Wiener, die vor diesem Aufeinandertreffen 452 Minuten lang im Europapokal kein Tor geschossen hatten, waren gefährlich. Glück hatte Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller in der 30. Minute, als der frei vor ihm auftauchende Radoslaw Gilewicz den schwer zu nehmenden Ball nicht richtig traf und ihn anschoss. Christian Wörns verhinderte zudem, dass der Nachschuss von Michael Wagner nicht im Dortmunder Tor landete.

Die Dortmunder Führung hielt allerdings nicht lange. Genau eine Minute später schoss Vladimir Janocko einen Freistoß aus gut 25 Metern unhaltbar für Weidenfeller in den Torwinkel. Dieser Ausgleich war gemessen am Spielverlauf durchaus gerecht. Und anfangs der zweiten Hälfte hatten die Wiener mehr vom Spiel. Doch dann kam der zu diesem Zeitpunkt überraschende Führungstreffer von Ricken.

„Wir müssen endlich einmal auch auswärts aggressiver spielen. Es darf nicht so sein, dass wir mit einem 0:0 zufrieden sind“, hatte Ricken noch vor der Partie gesagt. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran.

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