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Sport: Ein Sieger beim Rennen der Rennen steht schon fest

NÜRBURGRING .Lätzebuergesch ist in aller Munde.

NÜRBURGRING .Lätzebuergesch ist in aller Munde.Kein Wunder, daß die moselfränkische Mundart, die mit starken französischen und deutschen Sprachanteilen durchsetzte Muttersprache der Luxemburger in diesen Tagen auf dem Nürburgring so stark vertreten ist, schließlich geht es beim 15.WM-Lauf der Saison in der Formel 1 um den Grand Prix des benachbarten Großherzogtums.Daß es nicht irgendein Rennen von vielen ist, liegt schon allein in der Historie des Eifelrennens begründet.Auf dem "Ring" - wenn auch auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife ("Grüne Hölle") - wurde bisher viermal ein Titelkampf vorzeitig entschieden.1952 und 1953 war es der Italiener Alberto Ascari (Ferrari), der sich als Champion feiern lassen konnte, vier Jahre später der Argentinier Juan-Manuel Fangio (Maserati) und zuletzt vor 23 Jahren der später tödlich verunglückte Engländer Jim Clark (Lotus).Die Chance dazu besteht auch in diesem Jahr wieder für Mika Häkkinen im McLaren-Mercedes.Ein Sieg für den Finnen bei gleichzeitiger Punktlosigkeit für Michael Schumacher im Ferrari - und die große Jubelfeier im Lager der "Silberpfeile" kann beginnen.

Nur um diese Konstellation dreht sich alles.Von den beiden Hauptakteuren sind in dieser Situation nur noch Worthülsen zu vernehmen, während sich die 20 Konkurrenten die Hände reiben können.Sie stehen völlig außen vor, was zugleich ihre Punktchancen erheblich verbessert.Während den Motorhomes von McLaren-Mercedes und Ferrari das gesamte Interesse gilt, können die Villeneuve, Alesi, Wurz, Ralf Schumacher und Frentzen völlig unbehelligt durch das nur mit einer Chipkarte zu betretende Terrain gehen.Die Zahl ihrer Fans hält sich diesmal ebenfalls in Grenzen.Bereits beim Freitag-Training dominierte das Rot mit deutlichem Abstand zum Silber.Ein Glück nur, daß es in der Formel 1, wenn am Renn-Wochenende von den Fans Alkohol hektoliterweise geschluckt wird, keine Hooligans gibt.Dann gäbe es am Nürburgring wegen der Polarisierung ganz bestimmt größere Probleme.

Ein Sieger steht bereits fest, obwohl die Boliden gerade einmal beim Freien Training zu sehen waren: die Region rund um den Eifelkurs.280 000 Zuschauer werden an diesem Wochenende erwartet.Das bedeutet nach Aussage von Walter Kafitz, Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, eine Einahme von rund 37,5 Millionen Mark.Wenn auch unter dem Strich davon gerade einmal drei Millionen für den Veranstalter übrig bleiben, befindet man sich mit diesem Gewinn immer noch im oberen Teil aller Formel-1-Veranstalter.Das ist aber nur die eine Seite der Medaille, die vertraglich bis zum Jahre 2001 erst einmal gesichert ist.Die zweite ist zweifellos der Boom für die Eifelgegend insgesamt.Im Umkreis von 50 Kilometern sind die Hotels bis aufs letzte Zimmer ausgebucht, die Fans bevölkern die Gaststätten und Geschäfte und durch die stundenlange Fersehübertragung, die zum Teil am Sonntag von der Bundestagswahl eingerahmt sein wird, ist auch ein Schub für den Fremdenverkehr zu erwarten.Rund 20 Millionen Mark bleiben in der Region mit den vier Landkreisen Ahrweiler, Daun, Cochem und Mayen.Es ist nur zu verständlich, daß sich alle in der Eifel nichts sehnlicher wünschen, als die Verlängerung des Vertrages.Die Chancen dafür stehen glänzend, da alle Seiten davon profitieren.Eigens für den Nürburgring-Grand-Prix setzte die Bundesregierung das freiwillig verordnete Tabakwerbeverbot außer Kraft.Schließlich läuft das Rennen ja nicht als Großer Preis von Deutschland ...

Den Fans ist das alles total egal, sie sind so oder so immer mit genügend "Stoff" versorgt.Seit Tage campieren viele bereits am "Ring".Sie haben nur eines im Sinn - die Entscheidung zwischen Schumacher und Häkkinen.Was da sonst noch in der Szene läuft, wer beispielsweise die letzten noch freien Cockpits besetzen wird, ist für sie zur Zeit eine absolute Nebensache.Nichts ungewöhnliches eigentlich zum Saisonende.

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