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Sport: Ein Torwart fällt um

Olympiastadion Berlin, es läuft die 33. Minute.

Olympiastadion Berlin, es läuft die 33. Minute. Im Spiel gegen Hertha BSC prallt der Schalker Torhüter Frank Rost in der Luft mit seinem Teamkollegen Kevin Kuranyi zusammen und bleibt regungslos am Boden liegen. Das Spiel läuft weiter, Herthas Alexander Madlung erzielt den 1:1-Ausgleich. Hätte Schiedsrichter Franz-Xaver Wack nicht sofort nach dem Zusammenprall abpfeifen müssen, Herr Krug?

Nein. Da in dieser Situation weder ein Foulspiel noch eine erkennbar schwere Verletzung vorlag, war eine sofortige Unterbrechung durch den Schiedsrichter nicht erforderlich. Es handelte sich hier um einen Zusammenprall zweier Spieler im Luftkampf, in den der Torhüter im Strafraum relativ oft verwickelt ist. Erst wenn ein Schiedsrichter der Auffassung ist, dass der Torhüter oder ein Spieler sich im Zweikampf schwerer verletzt hat, insbesondere bei einer Kopfverletzung, wird er das Spiel umgehend unterbrechen. Dies war beim Bremer Torhüters Reinke der Fall, der nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem Gegenspieler schwer am Kopf verletzt wurde und stark geblutet hat.

Ein Schiedsrichter muss in derartigen Situationen natürlich auch ein wenig Glück haben, um die Schwere der Verletzung richtig einschätzen zu können. Denn eine ständige Spielunterbrechung, sobald Spieler am Boden liegen bleiben, würde Manipulationen angesichts einiger Schauspieler, mit denen es die Schiedsrichter mitunter zu tun haben,Tür und Tor öffnen. So könnte ein Spieler einen aussichtsreichen Angriff oder gar die Torchance eines Gegners stoppen, indem er nach einem Zweikampf einfach regungslos liegen bleibt. Nur der erfahrene Schiedsrichter wird diese Situationen fast immer angemessen beurteilen und die richtige Entscheidung treffen.

Hellmut Krug

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