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Sport: Ein Trainer verlässt sein Team

Claus Vetter über den USA-Besuch von Eisbären-Coach Jackson

Don Jackson kümmert sich um seine Familie in den USA, denn der geht es nicht gut. Das ist Jacksons gutes Recht und Familie geht vor, auch bei einem Trainer im Sportgeschäft. Die Berliner Eisbären, immerhin Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga, müssen nun ein paar Spiele ohne ihren Chef auskommen, der zurzeit in der US-amerikanischen Heimat persönliche Probleme regelt.

Gespielt haben die Eisbären gestern ohne Trainer, gesiegt haben sie trotzdem. War das ein gutes, ein schlechtes oder überhaupt ein Signal für die Spieler? Erst einmal haben die Berliner Eishockeyprofis gezeigt, dass sie auch ohne Trainer gewinnen können. Mag sein, dass sie sich für ihren Trainer mit den familiären Problemen besonders angestrengt haben. Gut möglich ist aber auch, dass sie nun ohne Trainer befreit aufspielen konnten, schließlich hatte das Berliner Team in den jüngsten Spielen keinen guten Eindruck hinterlassen und die Tabellenführung fast verloren. Schon hatte es erste Spieler gegeben, die sich über zu wenig Einsatzzeiten beschwert hatten. Jackson hinterließ in den vergangenen Tagen zudem bei seinen öffentlichen Auftritten keinen zufriedenen Eindruck. Eines ist sicher: Don Jacksons Autorität ist durch seine Abwesenheit bei den Eisbären nicht gestärkt worden. Ein Trainer, der zwar in Berlin lebt, aber seinen Lebensmittelpunkt nicht in Berlin hat, könnte zum Problem werden. Da ist nun der Klub gefordert, wenn er nicht will, dass das Verhältnis von Trainer und Team leidet.

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