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Sport: Ein Trio mit vier Toren

Die Eisbären siegen in Straubing 4:2 und stehen im Finale gegen Mannheim.

Lange hatten sie sich versteckt. In der Halbfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft konnten Barry Tallackson, Darin Olver und Florian Busch nur selten zeigen, warum sie eine der gefährlichsten Angriffsreihen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bilden. Im vierten Spiel zwischen den Eisbären Berlin und Straubing explodierten sie aber förmlich. Das Trio erzielte beim 4:2-Sieg der Berliner alle vier Treffer und schoss den Meister praktisch im Alleingang erneut ins Finale. Dort treffen die Eisbären auf Mannheim. Die Adler setzten sich gegen Ingolstadt mit 3:1 Siegen durch. Das erste Spiel findet am Sonntag um 14.30 Uhr in der Arena am Ostbahnhof statt.

Hart, schlau, einfach – die Devise von Trainer Don Jackson setzten die Eisbären am Mittwochabend in Straubing zunächst nur zu Beginn perfekt um. Aggressiv in den Zweikämpfen ließ man dem Gegner wenig Luft, riskierte nicht zu viel und schlug nach fünf Minuten effektiv und eiskalt nach einem Fehler in der Straubinger Abwehr zu. Tallackson traf zur Führung. Danach kontrollierten die Eisbären das Spiel gegen nervöse Gastgeber, aber eine Einzelaktion von Straubings Kapitän Michael Bakos brachte den Außenseiter wieder ins Spiel zurück. Mit einem Handgelenkschlenzer über die Schulter von Torhüter Rob Zepp sorgte er für den Ausgleich.

Im Mitteldrittel wurde das Match emotional, doch davon profitierten nur die Gastgeber mit ihrem fanatischen Publikum, während die Gäste völlig ihre Linie verloren. Erst konnten die Eisbären ein Fünf-gegen-Drei nicht nutzen, dann spielte Straubing die Eisbären bei angezeigter Strafe über eine Minute lang schwindlig, bis schlussendlich Sebastian Osterloh die Straubinger Führung gelang.

Die Eisbären hatten nun gegen kampfstarke Gastgeber, die sich mit viel Emotion und Leidenschaft ins Spiel zurückgebracht hatten, endgültig ihre spielerische Linie verloren. Wie sehr der Spielverlauf an den Nerven des Meisters gezehrt hatte, zeigte eine Schimpforgie von Frank Hördler, für die er eine Disziplinarstrafe bekam. Berlin war zwar optisch überlegen, aber Straubings Torhüter Barry Brust steigerte sich von Minute zu Minute und begeisterte das Publikum mit spektakulären Paraden. Doch gegen Barry Tallackson war auch Straubings Torhüter an diesem Abend machtlos. Mit seinem Handgelenksschuss überraschte er Brust in der 46. Minute ein zweites Mal.

Die Eisbären hatten in der Drittelpause offensichtlich einen kühlen Kopf zurückgewonnen, spielten nun wieder deutlich kontrollierter und fanden ihre Linie. Es war nun mehr und mehr klar: Das nächste Tor würde diese Partie entscheiden. Und die Eisbären schienen die größeren Kraftreserven zu haben, drängten vehement auf den Führungstreffer und wurden in der 54. Minute belohnt. Nachdem Straubings Keeper einen Schuss nicht festhalten konnte, traf Darin Olver im Nachschuss zum 3:2. Das reichte, weil kurz vor dem Ende Rob Zepp spektakulär gegen Laurent Meunier rettete und Sekunden vor dem Ende Florian Busch zum 4:2 traf. Nach diesem Treffer rastete Straubings Keeper aus und streckte Busch mit einem Stockschlag an den Kopf nieder, wofür er eine Matchstrafe erhielt.

Tobias Welk[Straubing]

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