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Sport: Ein Windmacher für Dynamo

Wie Bayerns Ex-Torwart Jean-Marie Pfaff dem Viertligisten BFC helfen will

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Jean-Marie Pfaff schätzt das Außergewöhnliche im Leben. So raste er mal als Kopilot mit einem Kleinlaster bei der Rallye Paris – Dakar durch die Wüste, im heimischen Fernsehen führte er in einer mehrteiligen Doku-Soap sein Familienleben öffentlich vor. Pfaff hier, Pfaff dort. Langweilig ist es dem früheren Torwart von Bayern München nach der ruhmreichen Fußballkarriere, veredelt durch drei deutsche Meistertitel, nie geworden. Dieses Wochenende verbringt der heute 51-Jährige mit Ehefrau Carmen in Berlin.

Die Programmpunkte: Beim Oberligisten BFC Dynamo will Pfaff heute einen Mitgliedsantrag unterschreiben, sich danach im Sportforum Hohenschönhausen das Testspiel gegen Lok Leipzig (15 Uhr) ansehen, anschließend mit den Dynamo-Spielern gemeinsam essen gehen.

Pfaffs Zuneigung zum einstigen DDR-Serienmeister hat einen tieferen Grund. Der Belgier kommt als Repräsentant des in London ansässigen Unternehmens United Sol Energy. Die Firma, die mit Wind- und Sonnenergie handelt, richtet in Berlin eine Filiale ein und will ihren Bekanntheitsgrad über Fußballsponsoring in der Stadt steigern.

Seit einem Vierteljahr existieren die Kontakte zu Dynamo-Präsident Mario Weinkauf. Der Vertrag steht unmittelbar vor dem Abschluss. „Es geht um einen sechsstelligen Betrag“, verrät Dynamos Sprecher Yiannis Kaufmann. „Im Vergleich zum 1. FC Union brauchen wir uns da nicht zu verstecken.“ Union kassiert von dem Bekleidungshersteller „East&West“ in dieser Saison geschätzt mindestens 150 000 Euro.

Die Kooperation zwischen dem BFC Dynamo und dem Londoner Unternehmen soll langfristig angelegt werden, „als Minimum für fünf Jahre“, sagt Kaufmann. Der sofortige Aufstieg ist keine Pflicht, aber es gibt wohl eine Absichtserklärung, bis 2008 die Regionalliga zu erreichen.

Jean-Marie Pfaff hinterlässt bei seinem Besuch bei Dynamo nicht nur einen unterschriebenen Mitgliedsantrag, sondern auch seinen Namen. Das neue Jugendleistungszentrum des BFC soll nach ihm benannt werden.

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