zum Hauptinhalt

Sport: Eine einmalige Ausnahme für Nummer 453 Warum Tennisprofi Mayer nach Athen darf

Berlin – Seit Anfang der Woche wuchs der internationale Druck, und irgendwann konnte ihm auch die höchste Instanz des deutschen olympischen Sportes nicht mehr standhalten. Tennisprofi Florian Mayer fährt nun doch als deutscher Sportler Nummer 453 zu den Olympischen Spielen nach Athen.

Berlin – Seit Anfang der Woche wuchs der internationale Druck, und irgendwann konnte ihm auch die höchste Instanz des deutschen olympischen Sportes nicht mehr standhalten. Tennisprofi Florian Mayer fährt nun doch als deutscher Sportler Nummer 453 zu den Olympischen Spielen nach Athen. Die Spielervereinigung ATP wollte Mayer in Athen dabeihaben, ebenso der internationale Tennisverband ITF und schließlich auch das InterNationale Olympische Komitee (IOC). Dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) blieb schließlich nichts anderes übrig, als auf die Forderungen einzugehen. „Wir haben dem Wunsch von Jacques Rogge, dem Präsidenten des IOC, entsprochen“, sagte NOKPräsident Klaus Steinbach.

Rogge hatte persönlich in den Fall Mayer eingegriffen und ein Fax an die NOK-Zentrale nach Frankfurt geschickt. Der Inhalt bestand im Wesentlichen darin, dass der Tennisverband ITF den Start der Top 56 aus der Weltrangliste der Herren wünsche und deshalb auch Florian Mayer in Athen erwarte. Selbstverständlich erkenne man die Autonomie des NOK an, aber der IOC-Präsident bitte darum, den Wunsch der ITF bei der Entscheidung zu berücksichtigen. Am späten Mittwochnachmittag nominierte das NOK Mayer schließlich nach, und Steinbach sagte: „Es handelt sich um eine einmalige Ausnahme.“ Bisher hatte das deutsche NOK immer streng an seinen Nominierungskriterien festgehalten und eigentlich haben auch nur die NOKs der Länder das Recht, Athleten für die Olympischen Spiele zu nominieren. „Dieses Recht wollen wir uns nicht nehmen lassen“, sagte Steinbach.

Die Nachnominierung von Mayer dürfte bei der IOC-Session Anfang August in Athen für heftige Auseinandersetzungen sorgen, weil sich die NOK’s schon seit langem durch die Sport-Weltverbände in die zweite Reihe gedrängt fühlen. Steinbach kündigte dazu an: „Es darf in Zukunft nicht sein, dass die Nominierungs-Autonomie der NOKs untergraben wird.“ Er wies die vorangegangene Kritik des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) nach der NOK-Ablehnung Mayers zurück: „Sie zeugt von Falschheit und Unkenntnis.“ Die ATP hatte damit gedroht, ohne Mayers Start keine Ranglistenpunkte für das olympische Turnier zu vergeben. Das IOC befand sich danach in der Zwickmühle, weil es der ITF eine entsprechende Zusage gegeben hatte. Tsp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false