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Eckig und kantig. Dank Mario Mandzukic hat Kroatien gute Chancen aufs Weiterkommen. Der Stürmer traf bereits dreimal. Foto: dapd

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Sport: Eine Halbzeit reicht nicht

Italien spielt nur 1:1 gegen Kroatien – und muss um den Einzug ins Viertelfinale bangen.

Italien hat auch sein zweites EM-Spiel nicht verloren. Eine gute Nachricht aber ist das nach dem 1:1 (1:0) gegen Kroatien in Posen nicht unbedingt. Im Rennen um den Viertelfinal-Einzug in der Gruppe C hat Konkurrent Kroatien nach dem Sieg über Irland bereits vier Punkte auf dem Konto, während es bei Italien nur zwei sind. Nachdem Andrea Pirlo Italien in der 39. Minute mit einem Freistoß in Führung gebracht hatte, glich Mario Mandzukic (72.) aus. Der Wolfsburger erzielte sein drittes Tor im zweiten Spiel.

Italien beherrschte die Partie gegen Kroatien vor der Pause, verpasste es aber, mehr als ein Tor zu erzielen und hat offenbar ein Fitnessproblem. „Wir haben nach einer Stunde wie gegen Spanien sehr abgebaut. Darüber müssen wir uns Gedanken machen. Jetzt müssen wir uns für das letzte Spiel erholen“, sagte Italiens Nationaltrainer Cesare Pandrelli. Die gute Laune von Kroatiens Trainer Slaven Bilic war verständlich. „Es war eine phänomenale zweite Hälfte. Es war ein großes Spiel meiner Mannschaft. Das ist jetzt eine Situation, in der man nach mehr schauen kann. Das haben wir uns gewünscht“, sagte Bilic.

Vor der Partie hatte sich vieles um Kroatiens Mittelfeldspieler Luka Modric von Tottenham Hotspur gedreht, für den sich namhafte Klubs aus ganz Europa interessieren. Auf dem Rasen in Posen war es aber zunächst Andrea Pirlo, der dem kleinen Kroaten die Show stahl. Der Mann von Juventus Turin erwies sich als emsiger Regisseur des italienischen Ensembles, das trotz der Skandale um die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wettbetrügereien in Italien scheinbar gleichgültig eine Rolle bei der EM 2012 spielt. Immerhin erschütterten die Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und Polizei auch das Nationalteam.

Pirlo gelang in der 39. Minute ein bemerkenswert guter Freistoß. Er zirkelte den Ball über die Mauer. Torwart Stipe Pletikosa war chancenlos. Nur zwei Minuten zuvor hatte Pletikosa wahre Glanzleistungen vollbracht und zweimal gegen Claudio Marchisio gerettet. Italien konnte in Hälfte eins Vorteile für sich verbuchen. Das lag mit an Mario Balotelli, der von Prandelli den Vorzug vor Antonio di Natale bekam, der beim 1:1 gegen Spanien getroffen hatte. Mehrmals tauchte Balotelli im Strafraum auf. Ein Tor gelang ihm jedoch nicht.

Nach der Pause erhöhte Kroatien das Tempo. „Wir haben heute Charakter gezeigt. In der ersten Hälfte hatte Italien im Mittelfeld gefühlt einen Mann mehr. Wir haben umgestellt, und das hat sich ausgezahlt“, sagte Ivan Perisic von Borussia Dortmund.

Die Italiener versuchten ihr besser strukturiertes Spiel zwar weiter durchzuziehen, ihre Angriffe aber verloren an Effektivität. Die Kroaten kamen zu mehr Chancen, eine davon nutzte Mandzukic zum Ausgleich. Kroatien investierte in der Schlussphase mehr, um die Partie noch zu gewinnen, aber es blieb bei dem einen Punkt.

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